Reviews
Jomsviking
Info
Musikrichtung:
Melodic Death/Heavy Metal
VÖ: 25.03.2016 (Sony Music) Gesamtspielzeit: 52:27 Internet: http://www.amonamarth.com https://www.facebook.com/OfficialAmonAmarth |
Seit ihrem ersten Album 1998 ging es für die Schweden Amon Amarth immer nur in eine Richtung: nach oben. Jetzt soll alles noch ein wenig größer werden. Auf der geschäftlichen Seite wechselte man von Metal Blade zum Major Sony Music und statt einfach einer weiteren „normalen“ Songsammlung, ist Jomsviking ein Konzeptalbum geworden. Im Mittelpunkt steht dabei eine kämpferische Geschichte, bei der die Elite-Wikinger gleichen Namens als Aufhänger dienen.
Nun denn. Damit weichen die Texte schon mal nicht wirklich von den üblichen Zutaten (Schwerter, Kämpfe, Drama) ab. Aber etwas anderes hätte man von Amon Amarth auch gar nicht erwartet. Und so ist die neueste Platte wieder ein absolut typisches Bandalbum geworden - lediglich mit einem kleinen Hauch cineastischer Atmosphäre.
Ansonsten gibt es wieder genau das auf die Glocke, was man an der Band so mag: mitreißende Schlachtenhymnen, harte Stampfer, die zeigen, dass in Amon Amarth immer noch ein Funken Death Metal steckt, sowie ein Anflug von Epik. Dabei ist es immer wieder schön zu beobachten, wie filigran die ehemaligen Holzhacker mit den Jahren geworden sind. Gerade die beiden Gitarristen Johan Söderberg und Olavi Mikkonen geizen nicht mit feinen Melodien und Soli. Dazu gibt sich der dauergrummelnde Johan Hegg trotz seines eng gesteckten Gesangskorsetts recht abwechslungsreich und (natürlich!) äußerst kraftvoll.
Also, alles gut? Ja, schon. Denn unter den zehn Songs (bei den „Luxusausgaben“ kommt noch ein Bonustrack hinzu) findet sich kein wirklich Ausfall, dafür einige Highlights. Gerade die flotteren Songs sorgen für Verzückung. Seien es der lospreschende Opener „First Kill“, das düstere „One Against All“, das im Thrash-Stakkato startende „On A Sea Of Blood“ oder gar der schon fast Manowar-mäßige, zukünftige Livehit „Raise Your Hands“. Eine süffige Mitgrölhymne erster Kajüte. Überhaupt sind Amon Amarth mit Jonsviking so nah am Traditionsmetal wie wahrscheinlich noch nie. Man höre nur Classic-Metal-Riffing von „At Dawn’s First Light“ oder überhaupt die ganze Melodieführung.
Das funktioniert allerdings am besten in den dramatischen Stücken wie dem cineastischen „One Thousand Burning Arrows“ oder dem abschließenden „Back On Northern Shores“. Mit Doro Pesch kann man zudem einen recht bekannten Gesangsgast begrüßen. Zusammen mit ihr legt Johan Hegg ein interessantes Duett vor, auch wenn der Song selbst nicht so spannend ist.
Zusammenfassend ist Amon Amarth mit Jomsviking aber wieder ein gutes, von Andy Sneap fett produziertes Metal-Album gelungen. Dem endgültigen Aufstieg in Superstargefilde dürfte somit wohl nichts im Wege stehen!
Mario Karl
Trackliste
1 | First Kill | 4:22 |
2 | Wanderer | 4:44 |
3 | On A Sea Of Blood | 4:05 |
4 | One Against All | 3:39 |
5 | Raise Your Horns | 4:25 |
6 | The Way Of Vikings | 5:12 |
7 | At Dawn‘s First Light | 3:52 |
8 | One Thousand Burning Arrows | 5:51 |
9 | Vengeance Is My Name (Bonus Track) | 4:43 |
10 | A Dream That Cannot Be (feat. Doro Pesch) | 4:24 |
11 | Back On Northern Shores | 7:10 |
Besetzung
Ted Lundström (Bass)
Johan Söderberg (Gitarre)
Olavi Mikkonen (Gitarre)
Tobias Gustafsson (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |