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Reviews

Stefan Rusconi & Tobias Preisig

Levitation


Info

Musikrichtung: Experimental / Modern Classic / Neoklassik

VÖ: 11.03.2016

(Qilin Records / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 42:29

Internet:

http://www.stefanrusconi.com
http://www.Tobiaspreisig.com

Die beiden Jazz Musiker Stefan Rusconi (Tasten) und Tobias Preisig (Violine) haben bereits einige Arbeiten im Bereich Jazz und Experimental in Gruppen, Kolabrationen und als Solokünstler veröffentlicht. Für Leviatation kamen die Beiden nun erstmals zusammen und erarbeiteten sogleich ein eben so klassisches wie ungewöhnliches Projekt.
Für Leviatation gingen die Beiden in die Neo Gothic Church St. Etinne und spielten ohne vorher Material zu haben einige Nächte munter drauf los. Das Ergebnis ist ein grandioses Werk zwischen experimenteller und moderner Musik, Jazz hingegen kommt eher nicht vor.
Das erste Stück “Beatricè“ ist ein fast 15 Minuten langes Stück in dem die Orgel relativ zurückgenommen trotzdem den Ton angibt und einen breiten Klangteppich webt. Darauf improvisiert die Violine sehr spannend und erzielt Klänge, die irgendwo zwischen den atmosphärischen Sounds von zum Beispiel Godspeed you black emperor aber auch eher kakophonischen Klängen aus der Contemproary Music stamen. Ein starke, wenn auch getragener Opener.
Das zweite Stück klingt dagegen fast konventionell. Die Orgel gibt eine repetive und eingängige Melodie vor, lässt aber auch typische Kirchenorgelbasstöne heraus. Die Violine gibt sich hier ebenso poppig aber auch ein wenig psychedelisch verspielt. Das kurze “Marie“ hat eine treibende, dunkle Kirchenorgel als Hauptthema auf welchem die Violine zum einen psychedelische, zum anderen höchst konventionelle Klänge abfeuert.
Diese unteschiedlichen Spielarten legen auch die folgenden Stücke an den tag: dunkle, fast droneartige Kirchenorgelklänge mit schneidenden Violinen, treibende Orgel mit experimentellen Sounds der Saiten und komplett improvisiert wirkende Stücke.
Das Spannende ist zum Einen, das es dank des Klanges der Kirche und natürlich der Tatsache, das alle Stücke nur mit diesen beiden Instrumenten erschaffen wurden, all diese unterschiedlichen Ansätze trotzdem ein organisch klingendes Werk ergeben. Ferner ist tatsächlich der Klang beeindruckend. Mit halbwegs guter Anlage gehört ist dieses Album ein Rausch für den Hörsinn. Man hört die Räumlichkeit der Kirche, und für Menschen wie mich, die den Klang einer Kirchenorgel sehr schätzen, ist der Sound, der hier mit diesem Instrument produziert wird einfach nur überwältigend.
Aber natürlich darf auch die Leistung der Violine nicht heruntergedrückt werden, denn diese trifft immer genau die Stimmung. Übertreibt es an keiner Stelle mit Soundgimmicks und übertriebenem Experimentieren.

Kurzum: Leviatation ist ein herausragendes, frisches und überraschendes Werk geworden. Absolute Empfehlung!



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Bèatrice14:50
2Gilliane4:38
3Marie1:54
4Angie2:56
5Mme Tempète4:10
6Chantal2:08
7Fiona1:24
8Mme Chapuis2:39
9Pour L´Orgue9:14

Besetzung

Stefan Rusconi: Kirchenorgel
Tobias Preisig: Violine
Aufgenommen in der Neo Gothic Church St. Etinne
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger