Reviews
First comes the night
Info
Musikrichtung:
Country / Western / Soft Rock
VÖ: 19.02.2016 (Wicked Game / Rhino) Internet: http://www.chrisisaak.com/ |
Wahrscheinlich bin ich der Falsche um dieses Album zu besprechen. Chris Isaak ist sicherlich vielen bekannt, wenn auch seine musikalische Karriere in Europa nie so richtig in Schwung gekommen ist. Deshalb auch mein Eingangssatz, denn auch ich habe ihn eigentlich nur mit seinem weltweit erfolgreichen Album Wicked Games und den beiden Hits gleichen namens und natürlich "Blue Hotel" in Erinnerung. Dieses allerdings in allerbester.
Und auch das neue Album des inzwischen 60-jährigen geht gut los. Dass ein wenig an seine Hits von damals erinnernde Titelstück begeistert mit einer rockigen Gitarre, coolem Zusammenspiel von Bass, Schlagzeug und Schwurbelorgel und natürlich Isaaks brilliantem Gesang. Gleiches gilt für das noch fetzigere “Pleae don't go“. Hier gibt es ein tolles Zusammenspiel von Wurlitzer und Gitarre.
Aber danach bricht das Album quasi schon ab. Das folgende “Perfect lover“ ist eine handwerkliche perfekt gespielte, fürchterliche Schnulze im Stile eines späten Elvis und bestens für den ZDF-Fernsehgarten geeignet. Elvis bleibt dann auch im folgenden häufig Vorbild, es mischt sich dann halt auch noch Johnny Cash. Leider verschreibt sich Isaak jedoch in beiden Fällen den eher leichten Stilen der beiden genannten Künstlern.
Den Musikern ist an sich nie etwas vorzuwerfen. Alle Stücke sind perfekt gespielt, die Gitarren passen und sitzen, der Schlagzeuger arbeitet zuverlässig und die Orgel quietscht schön. Problem ist, dass einfach alles zu perfekt ist. Alles sitzt genau dort wo man es erwartet, nichts überrascht. Die Stimme Isaaks hat auch nicht mehr ganz den Schmiss der alten Tage. Die meisten Songs haben für meine Ohren zu viel Pomp und Schmock drauf gesetzt bekommen, so dass die ohnehin eher leichtgewichtigen Songs noch unsäglicher werden.
Einzig “Reverie“ eine schöne, dunkle Ballade, sticht später noch heraus und erinnert tatsächlich an die frühere Stärke Isaaks, modern klingende, griffige Songs gewürzt mit Referenzen an seine Vorbilder der 50er und 60er zu schreiben und einzuspielen. In diesem stück passt dann tatsächlich noch einmal alles.
Insgesamt hinterlässt mich First Comes the Night sehr enttäuscht und wird nur knapp von den drei genannten Stücken und der instrumentalen Perfektion in eine mittlere Bewertung gerettet.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
2. Please Don't Call
3. Perfect Lover
4. Down In Flames
5. Reverie
6. Baby What You Want Me To Do
7. Kiss Me Like A Stranger
8. Dry Your Eyes
9. Don't Break My Heart
10. Running Down The Road
11. Insects
12. The Way Things Really Are
13. Some Days Are Harder Than The Rest
14. Keep Hanging On
15. Every Night I Miss You More
16. The Girl That Broke My Heart
17. Love The Way You Kiss Me
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |