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Arena

Pepper's Ghost

Info Musikrichtung: Neo-Prog VÖ: 10.01.2004 (Verglas / InsideOut / SPV) Gesamtspielzeit: 52:36 Internet: http://www.verglas.com/arenaworld

Etwas bieder, etwas brav, etwas auf Nummer sicher - das ist der Eindruck, den viele Neo-Prog-Bands bieten, so dass sie trotz unbestritten guter handwerklicher Arbeit oft nicht sonderlich aus dem Sessel heben. Dass Arena nicht unter dieses Verdikt fallen, dürfte an der nicht zu überhörenden Orientierung an den frühen Marillion liegen, die auf dieser Scheibe eine wichtigere Rolle spielt, als auf jeder Arena-Scheibe zuvor.

Pepper’s Ghost startet gleich mit einem kraftvollen Rocker, der jeden schalen Beigeschmack faden Neo-Progs aus den Ohren spült. “Smoke and Mirrors“ wird etwas ruhiger. Die Keyboards erinnern hier besonders deutlich an die frühen Marillion-Alben. Arena lassen die phantasievollen Ausschweifungen allerdings nicht ganz so weit von der Kette, so dass der Track wesentlich kompakter wirkt als die an Genesis-Longtracks angelegten frühen Marillion.

Aller guten Dinge sind drei. Das bestätigt sich auch hier. Nach dem absoluten Highlight der CD folgt das erste eher unspektakuläre Stück. Beginnt “The shattered Room“ noch sehr ruhig mit einer Mischung der Traditionen von Mick Pointer (Marillion) und Clive Nolan (SI-Bands der frühen 90er) steigert sich der 10-Minüter im Mittelteil zu fantastisch kraftvollen Soloparts, von der sich die Stimme dann in hymnische Höhen aufwerfen kann, wie es auch ein Fish in seinen besten Zeiten kaum besser gekonnt hätte. Grandios!

Im weiteren Verlauf wissen sowohl der romantische Ruhepol “Tantalus“ wie auch der abschließende Longtrack zu gefallen. Das Überfliegerlevel der ersten CD-Hälfte erreichen sie allerdings nicht mehr, wozu auch einige Längen beitragen, die hier zu finden sind.

Zweifelsohne hat die Prog-Community mit Pepper’s Ghost schon kurz nach dem Beginn von 2005 eines der Jahres-Highlights ins Regal gestellt bekommen.

Norbert von Fransecky