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Lily & Madeleine

Keep It Together

Info Musikrichtung: Alternative Pop VÖ: 26.02.2016 (New West Records) Gesamtspielzeit: 37:15 Internet: http://www.lilandmad.com/ http://oktoberpromotion.com/

Lily & Madeleine sind Schwestern aus Indianapolis, Indiana; ihre vollen Namen lauten Lily und Madeleine Jurkiewicz.
Nach einer EP (2013) und den ersten beiden Platten aus 2013 und 2014 folgt nun bereits der dritte Longplayer.
War ihr erstes Album noch ganz stark von jugendlicher Melancholie geprägt und in einen Sound der Siebziger getaucht, und gleichzeitig mit einem natürlichen Charme überzogen, so wirkte die Musik auf dem Nachfolger bereits glatter gebügelt und die Produktion straffer. Darüber hinaus schien eine gewisse Portion Pop hinzugekommen zu sein. Aber der Zauber der frühen Songs war größtenteils verflogen, obwohl es bei den schönen ineinander verwobenen Harmoniegesängen blieb.
Beim neuen Album sehe ich diesen Zauber nun noch mehr schwinden.

Der Opener “Not Gonna“ ist zwar mit wirbelnden Streicherklängen ummantelt, doch zerstört das hart gespielte Schlagzeug diese schöne Stimmung. Und die elektronischen Einspielungen sind es ohnehin, die eine gewisse künstliche Atmosphäre schaffen. Beim zweiten Song wird es nun rockig, man könnte meinen, der Sound der guten alten Velvet Underground sei auferstanden.
Doch das rumpelnde Klangbild will so gar keine Allianz eingehen mit den zarten Stimmen.
Nun, unter dem Aspekt alternativer Popmusik ist den beiden Schwestern sicher ein gutes Album gelungen, doch hätte es meiner Meinung nach auch besser werden können, man sollte sich die erste Platte einmal anhören und dann darauf die Entwicklung aufbauen.
Diese dort vorhandenen verträumten Elemente sind nun nur noch als Rest vorhanden und dieser Mix aus Drama und Pop dürfte möglicherweise einen größeren Kreis ansprechen als zuvor, doch die Schönheit und Klarheit des Debüts fehlt nun weitestgehend. Gleichwohl ist es, losgelöst von Vergleichen, ein ansprechendes Album geworden.

Wolfgang Giese