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Let Me Get By
Info
Musikrichtung:
Southern Rock/Blue Eyed Soul
VÖ: 05.02.2016 (Concord ) Gesamtspielzeit: 56:37 Internet: http://tedeschitrucksband.com/ http://www.promo-team.de/ |
Ladies first - Susan Tedeschi, eine Namensgeberin der Band, geboren am 9. November 1970 in Boston, Massachusetts, gründete 1994 ihre eigene Gruppe.
Derek Trucks erblickte das Licht der Welt am 8. Juni 1979 in Jacksonville, Florida.
Der Neffe von Butch Trucks (Allman Brothers Band) ist seit 1999 Mitglied jener Formation und 2010 beschlossen Trucks und Tedeschi, eine gemeinsame Band zu gründen. Die beiden Musiker sind seit 2001 verheiratet.
Ihr Debütalbum, “Revelator“ aus dem Jahre 2011 gewann 2012 einen Grammy Award für das beste Blues-Album. Dabei frage ich mich für den Grund dieser Auszeichnung. Sicher ist es ein sehr gutes Album, doch Blues ist lediglich eine der Stile, die dort berührt werden, kombiniert die Musik doch den Stil des Souls der Südstaaten, mit einem Hauch Stax, und dazu eine Menge Rock.
Und diese Mischung ist seitdem Bestandteil der Musik der Formation, so auch auf der neuen Platte.
Das Album ist im Studio Swamp Raga in Jacksonville, Florida, aufgenommen worden und zeigt eine Weiterentwicklung bei der Vereinigung der Stilemente.
In Fachkreisen wird man dieses neue Album wahrscheinlich schon bald als eines der großartigen Alben dieses Jahres feiern.
Doch besteht dazu wirklich ein Grund?
Unbestritten ist das hohe musikalische Niveau, sind hier doch eindeutig Könner am Werk.
Steht die Vielfalt der Stile möglicherweise einem einheitlichen Gesamteindruck im Wege?
Abenteuerlich ist die Kombination des siebten Songs, “Swamp Raga“, was soll man sich darunter vorstellen? “Raga Rock“, das ist ein Begriff, der bereits in den Sechzigern auf Musik der Byrds angewandt wurde. Insofern sind es auch hier fernöstliche Elemente, die auf ungewöhnliche Weise dafür sorgen, dass ein Song entstand, der sich abhebt von allen anderen und somit auch eine gewisse Exotenstellung einnimmt. Doch ist das wirklich der Tenor dieser Band? Einer Band, von der man in der Regel eher diesen typischen Southern Rock erwartet.
Und so startet die Platte eben genauso, atmet der Song “Anyhow“ doch den Geist der Allman Brothers. Dabei singt Susan mit ganz viel Gefühl, sie und der Song passen einfach zusammen!
Ganz lasziv und cool geht es weiter, auch ein Stück, das sich mit sehr viel Groove in die Seele bohrt, die erste Überraschung dergestalt, dass der Song aus dem Schema ausschert, ist “Right On Time“, der mit den Bläsern und dem Rhythmus einen Hauch einer Brassband aus New Orleans hineinweht, es schunkelt gar lustig dahin, eine interessante Atmosphäre, ja, doch mein Lieblingssong wird das nicht. Da passt mir der recht soulige Titeltrack schon besser, hier steckt viel “Stax“ darin.
“Just As Strange“ fließt ganz cool, jeden Augenblick könnte J.J. Cale um die Ecke schauen, und dann Track Sieben! Ist der erste Teil, "Crying Over You“, noch im Umfeld von Al Green und Co. angesiedelt, mit einem Super-Groove inkl. Streicherarrangement und Allman Brothers-Atmosphäre, so schaltet es nach 5:46 um, zunächst herrscht Stille, dann kommt eine Flöte aus dem Nichts, ich reise gedanklich nach Indien, eine wärmende Ruhe umgibt mich, wenn Flöte und Gitarre, begleitet von einem Harmonium, eine meditative Stimmung erzeugen. Schade, es ist so schnell vorbei, der Übergang zu “Hear Me“ erfolgt jedoch nahtlos und nimmt die Stimmung ganz einfach mit, dieser Song ist dann auch mein liebster, abermals glänzt Susan mit dem Ausdruck ihrer Stimme. Die Slidegitarre setzt Akzente und die Schönheit des Songs ummantelt mich förmlich.
Stampfender Soul wird mit “I Want More“ geboten, bevor die Platte mit einer gefühlvollen Soul-Ballade abschließt.
Um mir meine eigenen Fragen zu beantworten, stelle ich als Fazit fest, dass der gute und einheitliche Gesamteindruck besteht, weil alle Elemente weitestgehend nicht allein dastehen, sondern allesamt perfekt integriert wurden. So weist die Band mittlerweile ein starkes eigenes Profil auf. Ja, und eines jener Alben, die in diesem Jahr zu den Besseren zählen werden, ist es mit Sicherheit geworden.
Trackliste
2 Laugh About It (5:06)
3 Don't Know What It Means (5:58)
4 Right On Time (4:33)
5 Let Me Get By (4:25)
6 Just As Strange (3:41)
7 Crying Over You / Swamp Raga, for Holzapfel, Lefebvre, Flute And Harmonium (8:03)
8 Hear Me (4:32)
9 I Want More (7:14)
10 In Every Heart (6:18)
Besetzung
Derek Trucks (lead, rhythm & acoustic guitars, percussion, Resonator guitars, 12 string acoustic guitar, harmonium drone)
Doyle Bramhall II (additional guitar, vocals, percussion, bass, fuzz bass)
Kofi Burbridge (Grand piano, Hammond organ, Hohner clavinet, Wurlitzer, electric piano, Leslie piano, flute, harmonium melody)
Tyler Greenwell (drums, percussion)
J. J. Johnson (drums, percussion)
Tim Lefebvre (basses, drone and field recording)
Mike Mattison (lead vocals, vocals)
Mark Rivers (vocals)
Alecia Chakour (vocals)
Kebbi Williams (saxophones)
Maurice Brown (trumpet)
Saunders Sermons (trombone, bass trombone)
Jonathan Dinklage (violins, violas)
Bobby Tis (drone and field recording)
Anja Wood (cello)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |