Reviews

Ken Dunn & Gypsy Starfish

The Great Unknown

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter/Folk VÖ: 05.02.2016 (Eigenlabel) Gesamtspielzeit: 41:04 Internet: http://gypsystarfish.com/home http://www.hemifran.com/

Der kanadische Singer/Songwriter ist bereits einige Jahrzehnt im Geschäft und veröffentlichte eine erste Platte mit dem Titel “Winds Of Emotion“ im Jahre 1994.
Fünf weitere Platten inklusive dieser neuen folgten.
Ja, “Winds Of Emotion“, diese Winde wehen noch immer, präsentiert uns der Künstler doch einen stark emotional geprägten Reigen persönlich geprägter Songs auf der Basis von Folk, mit der einen oder anderen Spur von Country.
So startet die Platte mit einen eher im Country Rock angesiedelten Song, er handelt von einer Zeit, in der der Musiker in Kalifornien aktiv war, daher auch die Zeilen “God bless America“.
Stücke, die mit Bluesfeeling versehen sind, wie “Forsaken By These Blues“, wechseln sich ab mit ruhigen Folk Tunes, besonders anmutig ist es dann zudem, wenn Songs wie “Stay By My Side“ mit dem Cello untermalt sind.

Richtung Country marschiert es ein wenig mit “Cross Of Lorraine“ und es rockt mit “Fukushima Nightmares“, ein Lied, das die Reaktor-Katastrophe in Japan zum Thema hat:

“It’s not coming down from outer space
It walks among us and it wears our face
When will there be peace for the human race
Fukushima nightmares everywhere
No bees, no food, no water, and no air
What will it take before we start to care.“

“My Beating Heart“ ist ein ruhiges Liebeslied, und die beiden letzten Stücke bieten dann wieder Bluegrass- und Folk-Feeling. “Shifting Sand“ wiederum schleppt sich schleichend in bester Neil-Young-Manier dahin.
Sämtliche Songs haben eine gewisse Ausstrahlung, die berührt, und mehr als einmal erinnert mich die Stimme des Protagonisten an Neil Young, auch die Musik klingt bisweilen ähnlich, stark auffällig beim ersten Song. Allerdings wirkt Dunn stimmlich oft noch “wackeliger“ als sein berühmter Kollege, und hieran sollte er noch ein wenig arbeiten. Dabei macht es durchaus einen Unterschied, welche Art Song er singt. So passt seine Stimme wesentlich besser zu den ganz ruhigen Stücken, beispielsweise ist sie bei “Cross Of Lorraine“ wesentlich besser aufgestellt, hier passt es gar am besten. Allerdings bietet die Partnerin Anna Green mit ihren Harmony Vocals eine gute Abstimmung bei den entsprechenden Passagen.

Wolfgang Giese