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The Thing

Shake

Info Musikrichtung: Free Jazz / Psychedlic Jazz / Post Jazz VÖ: 15.10.2015 (The Thing Records / Trost) Internet: http://thethingrecords.com/

Die schwedischen Freeazzer von The Thing veröffentlichen mit Shake ihr neuntes Studioalbum. In dieses steigen sie mit einem infernalischen “A vikingII / Perfection“ ein. Ein Gewitter aus Schlagzeug und Bass trifft auf einen durchgeknallten Saxophonlauf nah an der Schmerzgrenze.

Bei “Til jord skat du bli“ geht es dann wesentlich subtiler, aber nicht weniger durch geknallt zu. Bass und Schlagzeug spielen irgendwie für sich selbst, treffen sich dann hin und wieder zu einem Gesamtkunstwerk. Soll heißen, so etwas wie einen Song. Das Saxophon gibt sich hingegen hier viel melodischer und hält das Stück quasi zusammen. Das Tempo ist hoch (Schlagzeug) und doch langsam (Bass).

“The nail will burn“ kommt dann schon fast straight, ja rockig daher. Das Schlagzeug scheppert schön vor sich hin, der Bass unterstützt sehr straight das sich fast melodiös wiederholende Saxophon. “Sigill“ bietet dann wieder etwas Erholung. Hier ist das Schlagzeug sehr spacig / postrockartig eingesetzt und bietet sehr interessante Sounds. Der Bass wiederum ist sehr einfach und eingängig gehalten. Darüber legt das Saxophon eine sehr düstere und melancholische Melodie. Ein gespenstisch, schöner Track.

Der Schlüsseltrack des Albums, “Aim“, beginnt mit einem recht konvetionellen Saxophon und postrockartigem Schlagzeugspiel sehr getragen und doch spannend. Mit einsetzen des Basses und angezogenem Tempo arbeitet sich das 13-Minuten-Stück dann langsam voran. Es mischen sich auf dem straighten Track ein weiteres Saxophon und Schlagzeug hinzu und treiben das Stück stoisch in einen ekstaseähnlichen Zustand, bis hin zum kakophonischem Höhepunkt. Auf diesem Höhepunk setzt sich dann das rockigere Schlagzeug wieder durch und beginnt den Song wieder etwas in geradere Bahnen zu treiben.

The Thing gelingt ein Album zwischen wildem Free Jazz und durchaus rockigeren Songs, die jedoch alle vom Free-Jazz-Gedanken durchzogen sind. Teilweise sehr anstrengender Stoff, der den ausharrenden Hörer jedoch mit Stücken wie “Aim“ belohnt. Hinzu kommt ein guter, klarer Klang, wie man ihn von Jazzproduktionen kennt.

Wolfgang Kabsch