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Dance Of Death
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Metalvolk, es ist so weit! Nach der triumphalen Rückkehr der Eisernen Jungfrauen mit dem "verlorenen Sohn" Bruce Dickinson am Mikro, einer eindrucksvollen Tour und der umjubelten "Comeback"-CD Brave New World, steht nun der zweite Longplayer mit "neuer-alter" Besetzung namens Dance Of Death in den Läden.
Schon die ersten paar Minuten Genuss dieser Scheibe lassen sich ungefähr mit dem Gefühl vergleichen, das man hat, wenn man nach freudiger Erwartung feststellt, dass die holde Maid an deiner Bettkante ein wenig mit einem Push-Up-BH geschummelt hat. Dieses Emotionen liegen nicht etwa an der rockigen Singleauskopplung "Wildest Dreams", mit der dieses Werk beginnt, sondern eher an der für diesen Musikstil etwas ernüchternden Produktion, von der bei Maiden einfach jeder erwartet, dass sie "knallt" ohne Ende.
An dieses wohl größte Manko des Longplayers hat man sich aber schnell gewöhnt, und nach einem Probeflug mit Dance Of Death bleiben vor allem die relativ kurzen, sehr rockig-traditionsbewussten Nummern wie der bereits angesprochene Opener, das stimmige "Rainmaker", das in höheren Tonlagen angesiedelte und mit einem markanten Refrain ausgestattete "Gates Of Tomorrow" sowie der hauptsächlich von Drummer(!) Nicko McBrain komponierte Titel "New Frontier" positiv in den Ohren hängen, während die teils überlangen anderen Tracks zunächst als nette, aber höchst durchschnittliche Maiden-Nummern an dem Hörer vorbeirauschen wie der Mercedes SLK Kompressor meines Vaters an meinen kleinen Peugeot 106. Das könnte auch der Grund für die relativ durchwachsenen Bewertungen in diversen Musikmagazinen gewesen sein, die wohl so schnell wie möglich ein Review dieses Silberlings veröffentlichen wollten und dem Teil nur ein paar Durchläufe gönnten. Doch keine Angst!
Die Scheibe wächst von mal zu mal und das an "The Clansman" erinnernde "No More Lies", "Montsègur" das zu einem regelrechten Ohrwurm mutiert, die für Maidenverhältnisse recht progressive Hymne "Paschendale" sowie so ziemlich sämtliche andere Stücke will man nach einiger Zeit nicht mehr missen. Sicher, die sechs Herren haben mit Dance Of Death das Rad nicht neu erfunden und Innovationen muss man schon suchen wie ein Osterei zur Zeit der Geflügelpest, aber das Album ist 100% Iron Maiden und diese Band stellt ihre Fans lieber zufrieden, anstatt sie mit irgendwelchen Experimenten zu vergraulen.
Den Abschluss des Longplayers bildet die mit wunderschönen Streichermelodien angereicherte Halbballade "Journeyman" und besser kann man dieser Werk auch nicht ausklingen lassen. "Mission erfolgreich beendet" kann man da nur sagen und bis auf den recht drucklosen Sound und das Fehlen einer absoluten Übernummer haben Steve Harris und Co. eine makellose Leistung abgeliefert, die sich eigentlich vor keinem anderen Maidenwerk zu verstecken braucht. Up the Irons!!
Manuel Liebler
Trackliste
2. Rainmaker
3. No More Lies
4. Montsègur
5. Dance Of Death
6. Gates Of Tomorrow
7. New Frontier
8. Paschendale
9. Face In The Sand
10. Age Of Innocence
11. Journeyman
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |