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Reviews

Mathias Delplanque

Drachen


Info

Musikrichtung: Elektronische Avantgarde / Electronica / Fieldrecording

VÖ: 11.12.2015

(Mind Travels / Ici dàilleurs)

Internet:

http://www.Mathiasdelplanque.com
http://www.soundcloud.com/icidailleurs/sets/mathias-delplanque-drachen/s-Z1uVi

Drachen ist das neue Album des französischen Elektronikmusikers Mathias Delplanque. Der Franzose bechäftigt sich zuvorderst mit elektronischer und ambienter Musik, arbeitet aber auch im Umfeld des Fieldrecordings und der Dub-Musik. Den Informationen seiner Webseite nach ist Drachen sein fünftes Soloalbum.

Dieses beginnt mit dem mächtigen, fast droneartigem, ersten von aufeinanderfolgenden sieben Teielen des Titelstückes. Sehr tiefe und dröhnende Klänge hallen durch die Kopfhörer und generieren so einen mächtigen, dunklen aber auch faszinierenden Einstieg in das Album. Die zusätzlich umher flirrenden Klänge machen das Soundtrackgefühl perfekt. Diese Stimmung wird auch im zweitengTeil aufrecht erhalten, jedoch erklingen hier gitarrenartige Klänge, die mit wiederum dunkler Elektronik umwoben werden. Die Geräusche klingen wie abbrechende Steine, Lawinen oder ähnliches und vermitteln so zusätzlich durchaus klaustrophobische Gefühle. Mit eher nach elektronischer Spannung klingenden Geräuschen geht es dann in den dritten Teil. Doch bald verwandelt sich das Szenario erneut in diese wuchtigen, dunklen Klänge. De Ursprünge scheinen mir deutlich Gitarren zu sein, doch daraus zaubert der Franzose ein unglaubliches Klangspektrum zwischen Drone und Melodie. Über die Geräusche und eingespielte Stimmfetzen erzeugt er einen Horrorartigen und zugleich psychedelischen Sound.

Im fünften Teil wird es dann etwas ambienter und lichter. Doch dafür steigt die Melancholie. Eine klappernde Perkussion, kreisende, sakral wirkende Keyboardsounds, darunter diese schemenhafte traurige Melodie. Bedrohlich, schön und traurig zugleich. Doch diese kleine Atempause hält nur knappe vier Minuten, denn der sechste Teil offeriert den wohl kältesten Teil. Glockenartige Klänge ertönen, jeweils immer nur kurz angeschlagen, doch donnern sie durch Mark und Bein. Die elektronischen Soundscapes, die darüber liegen, vervollständigen das unheimliche Bild. Man könnte sich diese Klänge gut zu einem finsteren Sience-Fiction-Film der Marke "2001" oder ähnlichem vorstellen.

Der abschließende siebte Teil greift dann die dunklen Droneklänge des ersten Teils wieder auf, baut eine dunkel dahin gleitende Melodie und kakophonische und doch rhythmische Sounds mit ein. Das Stück baut sich zu einer Kathedrale an Sounds auf und hinterlässt den Hörer ehrfurchtsvoll.

Abschließend erklingt mit “Gandefabou“ noch ein Stück in dem die elektronischen Klänge wie eine seltsame Harfe erklingen. Um diese Klänge wabert ein elektronischer Dauerton und perkussive Klänge wie brechendes Eis untermalen dieses Stück.

Drachen ist ein wahres Klang- und Soundmonster. Doch Delplanque schafft es, dem Ganzen Melodie und Seele (wenn auch eine sehr, sehr dunkle) einzuhauchen und somit einen Hybrid aus Drones, Klangkunst, Ambient und Soundtrackmusik zu erschaffen. Sicherlich kein freundliches Album zum nebenbei Hören, aber ein starkes Werk.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Drachen 1
2Drachen 2
3Drachen 3
4Drachen 4
5Drachen 5
6Drachen 6
7Drachen 7
8Gandefabou
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger