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Lilly Joel

What lies in the sea

Info Musikrichtung: Elektronische Avantgarde / Electronic Noise / Ambient / Klngkunst VÖ: 15.10.2015 (Sub) Internet: http://lynncassiers.com/lillyjoel/ http://www.subrosa.net/en/catalogue/soundworks/lilly-joel.html

Lilly Joel ist ein Duo bestehend aus der Sängerin Lynn Cassiers und dem Keyboarder Jozef Dumoulin aus Belgien. Beide haben solo bereits einen Gewissen Status in ihrem Metier erreicht. Die beiden Künstler sind zuvorderst der Experimental-Musikszene zuzurechnen, denn Lynn Cassiers singt nicht nur einfach, nein, sie formt Klänge mit ihrer Stimme, welche sie mit Zuhilfenahme elektronischer Geräte zu richtigen Soundscapes verarbeitet. Selbes gilt für Jozef Dumoulin, der sein Keyboard sehr vielfältig zwischen reiner Geräuscherzeugung und hochmelodiösen Teilen einsetzt.

Die Musik, die die beiden nun gemeinsam erzeugt haben, bewegt sich durch viele Stilrichtungen. Da tauchen neben der experimentellen Musik Ansätze aus Jazz, Rock, Elektro, Pop, traditioneller Musik bis zu Contemporary Music auf. Was geschrieben klingt, als wäre es am Ende eine kakophonische Ohrenpein, entpuppt sich dann über weite Strecken als sehr entspannte, versponnene Musik.

Einen großen Anteil hieran hat die mehr oder weniger alles überspannende Klangwelt die von Lynn Cassiers mit ihrer Stimme erzeugt wird. Oftmals wird man hier an die Heavenly Voices der 80er Jahre erinnert. Doch macht sie auch viele experimentelle Ausflüge die dann zwischen zu sehr seltsamen Klängen führen können.

Das Keyboard changiert zwischen wunderschönen Ambientsoundscapes bis hinzu tatsächlich kakophonisch wirkenden Klängen. An manchen Stellen glaubte ich die CD hätte einen Fehler, denn die Sounds klingen wie eine springende CD, doch arbeiten sich aus diesen Klängen dann langsam wieder melodische Teile heraus und führen die Stücke schlussendlich in diese seltsamen weltfremden aber schönen Melodien und Klänge.

Die Musik, die das Duo hier abliefert, ist einzigartig. Ähnliches habe ich in dieser Zusammensetzung noch nicht gehört. Eine sehr interessante Aufnahme.

Wolfgang Kabsch