Reviews
Kosmic Music From The Black Country (Charleroy 1973 – 1978)
Info
Musikrichtung:
Kosmische Musik / Spacerock / Krautrock / Experimental / Psychedelic
VÖ: 15.12.2015 (Subrosa) |
Kosmose waren eine belgische Kultband aus dem belgischem Charleroy, die es während ihres Bestehens zu einigen örtlichen Konzerten, aber keinerlei offiziellen Veröffentlichungen brachte. Da ihre Mitglieder jedoch nebenbei in anderen Formationen wie der Band SIC, die sich zunächst ebenfalls mit experimenteller, später dann mit Punk und Postpunk-Musik beschäftigte, tätig waren, erhielten die Konzerte und Sessions einen gewissen Kultstatus. Die Linernotes erzählen, dass sie Band sich bei den Großeltern von Freddy und Francis Pourcel jeden Samstag trafen und einfach darauf losspielten. Glücklicherweise wurden einige der Sessions dann auch tatsächlich mitgeschnitten.
Den Hörer erwartet auf der Doppel-CD ein volles Paket frei improvisierter Stücke im Stile des Krautrock, der kosmischen Musik, Psychedelia und natürlich auch modernem Jazz. Die Musiker hauen nach Herzenslust Sounds und Klänge heraus, bei denen Fans von frühen Tangerine Dream, Xhol, Amon Düül, Ashra Temple, aber auch die frühen Pink Floyd oder AMM die Ohren über gehen dürften. Es gibt wenige bis keine Soli, zumeist spielt die Band immer komplett zusammen, kreisende elektronische Sounds vermischen sich mit schrägen Gitarrenakkorden, energischen Schlagzeugspiel und anderen Instrumenten, wie zum Beispiel Flöten.
Die allesamt unbetitelten Stücke erreichen Längen von bis zu 28 Minuten und unterschreiten nur selten die 8-Minuten-Grenze. Eigentlich ist es unbegreiflich, wie diese fantastischen Musiker mit ihren hervorragenden Freakoutsessions Anfang bis Mitte der 70er Jahre überhört werden konnten. Ich schätze, wären sie aus Düsseldorf oder Berlin gekommen, hätten sie wesentlich mehr Gehöhr gefunden.
Die Stücke beschreiben macht wenig Sinn, es sei nur gesagt, dass es sich um sehr starke Musik des genannten Genres handelt. Ein paar Abstriche muss man bei der Klangqualität leider machen, man darf aber nicht vergessen, dass die Bänder Jahrzehnte in privaten Schränken vor sich hin gammelten und teilweise zerstört sind.
Bei den für diese wundervoll verpackten Veröffentlichung restaurierten Stücke wurde dennoch ein sehr guter Job gemacht. Um eine hohe Rauschunterdrückung zu haben, wurde scheinbar ein etwas dumpferer Klang in Kauf genommen, was der Musik im Großen und Ganzen jedoch nicht schadet. Und das es sich um selbst produzierte Aufnahme von jungen Musikern im Homercording-Verfahren handelt, sollte man auch nicht vergessen.
Vielleicht erfahren Kosmose mit diesem Release ja eine späte Wiedergeburt. Verdienst wäre es allemal.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
The Second Untitled Track 6:40
The Third Untitled Track 9:30
The Fourth Untitled Track 4:20
The Fifth Untitled Track 5:45
The Ninetieth Untitled Track 9:00
The Tenth Untitled Track 9:10
The Eleventh Untitled Track 8:40
The Sixth Untitled Track 13:30
Disc 2
The Seventh Untitled Track 22:40
The Twelfth Untitled Track 28:00
The Eighth Untitled Track 18:56
Besetzung
DANIEL MALEMPRE
FRANCIS POURCEL
PAUL KUTZNER
GM HINANT
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |