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Emigrate

Silent so long

Info Musikrichtung: Elektro Metal VÖ: 14.11.2014 (Vertigo / Universal) Gesamtspielzeit: 43:51 Internet: http://www.emigrate.eu

Emigrate sind mit einem Major Deal unterwegs und erscheinen unter dem Prestige trächtigen Vertigo Label. Das Label hat dem Album Silent so long eine äußerst aufwändige Verpackung spendiert. Macht echt was her. Wenn man nicht weiß, dass Band?/Projekt?-Chef Richard Z. Kruspe Rammstein-Gitarrist ist, fragt man sich warum. Denn das Reizvollste, was Emigrate zu bieten hat, sind die wohlgeformten üppigen Brüste, die Backing Sängerin Margaux Bossieux dem Betrachter im Digipack völlig unbedeckt entgegenreckt. (Ich nehme mal an, dass die fünf dort abgebildeten Nackedeis mit den Bandmitgliedern identisch sind.)

Musikalisch liefern Emigrate einen etwas kruden Mix aus harten Metal-Gitarren und Elektrosounds, die weder vorne, noch hinten richtig zünden. Wie so oft steht der beste Song am Anfang. Der harte Elektrorocker „Eat you alive” lässt irgendwas in der Art von Billy Idol erwarten. Man hofft dann kurz, dass das blasse Elektrogestampfe „Get down“ der einzige Ausfall ist; vor allem, weil die knarzige Stimme von Lemmy, der in der Vergangenheit bei der Auswahl seiner Gastauftritte deutlich besseren Geschmack verraten hat, der „Rock City“ tatsächlich etwas Motörhead Flair verschafft. Danach hält die gelangweilte Stimme von Marilyn Manson das Led Zeppelin artig startende „Hypothetical“ am Boden.

Weiter hinten gibt es noch den halbwegs knackigen Metalsong „My Pleasure“ und die ganz coole elektromäßig arrangierte Rock-Pop-Nummer „Happy Times“. Der Rest ist bestenfalls Beiblatt, mal NuMetal Pseudo Bombast („Born on my own“); mal leicht angecrossoverter Shout Rock (das Marilyn Manson meets Toby Mac Stück „Faust”).

Gäbe es gar keine andere harte Rock Scheibe, könnten Emigrate ein Ersatz dafür sein. Bei dem Überangebot auf dem Markt ist die Scheibe allerdings eher überflüssig.

Norbert von Fransecky