Reviews
Aynama-Rtama
Info
Musikrichtung:
Ethno Rock / Alternative Rock / New Art Rock
VÖ: 04.09.2015 (Ethno Rock / Alternative Rock / New Art Rock) Gesamtspielzeit: 41:57 Internet: http://www.alif.xyz http://www.nawarecordings.com |
Alif ist eine Artrockgruppe aus dem arabischen Raum. Ihr Debütalbum Aynama-Rtama haben sie 2014 in Beirut aufgenommen und selbst produziert. Ungewöhnlich an der Band ist, dass sie in Arabisch singt und auch sehr viele traditionelle Instrumente ihrer Heimat einsetzen. So sind acht sehr spezielle und doch modern produzierte und recht eingängige Artrockstücke mit starkem Weltmusikanteil entstanden.
Das Eröffnungsstück klingt, den Gesang mal außen vor gelassen, noch recht traditionell nach AOR und Artrock. Durch den Gesang und unterschwelligen Einsatz arabischer Instrumente bekommt jedoch auch schon dieses Stück ein besonderes Flair. Das etwas langsamere “Dars Min Kama Sutra (A Lesson From Kama Sutra)“ begeistert dann mit seinen orientalischen Perkussionen, dem Wechselspiel langsamer, verträumter und dann wieder beschwingter, ja erotischer Rhythmusteile. Ein sehr betörendes und doch kraftvolles Stück. Beeindruckend schön werden hier auch die Saiteninstrumente eingesetzt.
“Al-Juththa (The Corpse)“ Beginnt mit einer stoischen Keyboardfigur über welche sich dann dunklere Saitenklänge legen. An frühere Porcupine Tree erinnernde Keyboards stimmen kurz ein bevor der geheimnisvoll wirkende Gesang einsetzt. Nach diesem Part setzen die Keyboards wieder ein und es entsteht ein getragenes Stück Artrock bester Prägung. Die Vermischung moderne und Tradition passt hier besonders gut. Diese fantastische Mischung verteilt sich auch über die folgenden Songs, mal etwas in die modernere, mal etwas mehr in die traditionelle Richtung fallend. Das Album ist erstklassig produziert und gemischt, die musikalischen Fähigkeiten der Bandmitglieder steht außerhalb jeden Zweifels.
Die Mischung zwischen modernen (Art-)Rock und den traditionellen arabischen Elementen passt auf dieser Veröffentlichung hervorragend. Das Ganze ist sehr homogen und stimmig, es werden aus zwei verschiedenen musikalischen Welten eine neue geschaffen. Das Gefühl stimmt auch, denn selbst ohne nur ein Wort zu verstehen kann man die Stimmungen sehr gut erfühlen und sich in den komplexen, aber nie überfrachteten Stücken fallen lassen.
Eine erstklassige Veröffentlichung für Artrock-Fans mit offenen Ohren für andere Klänge. Liebhaber von ähnlich gearteten Bands aus Osteuropa werden auch hier ihre Freude dran haben.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Holako (Hulagu) | 4:09 |
2 | Dars Min Kama Sutra (A Lesson From Kama Sutra) | 6:39 |
3 | Al-Juththa (The Corpse) | 5:57 |
4 | I'tiraf (Confession) | 4:55 |
5 | Al-Khutba Al-Akhira (The Last Declamation) | 5:37 |
6 | Yalla Tnam (Lullaby) | 5:34 |
7 | Watti Es-Sawt (Keep It Down) | 4:58 |
8 | Eish Jabkum Hon? (What Brings You Here?) | 4:08 |
Besetzung
Tamer Abu Ghazaleh: Gesang, Buzug
Bashar Faran: Bass
Maurice Louka: Keyboard, Elektronik
Khaled Yassine: Schlagzeug, Perkussion
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |