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Schubert, F. (Rachmaninov Trio Moskau)

Klaviertrios

Info Musikrichtung: Romantik Kammermusik VÖ: 28.08.2015 (Tudor / Naxos / 2 CD / AD 2013 / DDD / Best. Nr. Tudor 7801) Gesamtspielzeit: 108:58

Die beiden großen Klaviertrios von Franz Schubert gehören zu den reifen Meisterwerken des mit gerade 31 Jahren verstorbenen Komponisten. Anders als manche andere "Spät"werke Schuberts ist ihr Ton weniger grüblerisch als spielfreudig und musikantisch, ja mitunter regelrecht ausgelassen. Dem Schubert der späten Klaviersonaten und der Winterreise begegnet man vor allem in den langsamen Sätzen, wo man gleichsam auf geheimnisvollen Melodien über die phantastischen Variationenlandschaften der Musik dahingleitet.

Dem Rachmaninov Trio Moskau gelingt es, die verschiedenen Welten oder Gesichter der Musik Schuberts in seiner Interpretation glücklich zu vereinen: Wir hören den Schubert, der zum Heurigen geht und sich von der Volksmusik inspirieren lässt, wir erkennen den Schüler der Wiener Klassik, der Haydn, Mozart und Salieri in sich aufgenommen hat und wir erleben den Romantiker, der seine musikalischen Einfälle in großen elegischen Bögen und dramatischen Episoden immer weiter fortspinnt, variiert und ausfabuliert, so dass man sich nicht satthören mag an all den Schönheiten, Fröhlichkeiten und Traurigkeiten, die dort oft auf kleinstem Raum wie selbstverständlich auseinander hervorgehen.
Die Interpreten nähern sich der Musik unverkrampft und mit Sinn für die vielen Schattierungen. Schubert klingt tief empfunden, aber frei von Pathos. Alle Dramatik entsteht aus dem Klang, wird der Musik nicht durch Forcieren aufgezwungen. Der Klang der modernen Instrumente ist überraschend lyrisch, vor allem der Flügel, der sich sonst gerne in den Vordergrund spielt, bleibt angenehm diskret. Da werden die Begleitfiguren in den langsamen Sätzen mitunter mit Fingerspitzen dargeboten. So wirkt die Darbietung authentischer als manche Annäherung auf authentischen Instrumenten der Schubertzeit.

Georg Henkel