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Roger McGuinn, Gene Clark & Chris Hillman

Backstage Pass

Info Musikrichtung: Westcoast Rock/Pop VÖ: 04.12.2015 (Iconography) Gesamtspielzeit: 75:32 Internet: http://www.thebyrds.com/ http://www.in-akustik.com/de/unternehmen/default.asp?mobil=

Sie waren schon immer eine meiner Lieblingsbands, die 1964 in Los Angeles gegründeten The Byrds.
Nach etlichem Umbesetzungen strichen sie 1973 endgültig die Segel, nicht ohne noch einmal in der Originalformation mit Roger McGuinn (zur Zeit der Gründung noch Jim McGuinn), Gene Clark, David Crosby, Chris Hillman und Michael Clarke ein Abschiedsalbum (“Byrds“) zu veröffentlichen.

Doch so ganz aus dem Fokus waren sie dennoch nicht, spätestens als sich zwischen 1977 und 1980 die Formation McGuinn, Clark & Hillman entschloss, als quasi “Ersatz-Byrds“ wieder aufzuschlagen. Die Folge waren drei Platten, davon die letzte ohne Gene Clark, der wieder abgesprungen war. Etliche Radiokonzerte wurden gegeben, eines davon ist mit dieser Platte nun auch offiziell veröffentlicht worden.
So handelt es sich bei den ersten vierzehn Songs um eine Aufzeichnung vom 8.September 1978 aus dem Calderon Theater, Long Island, New York und bei den Songs 15-19 um Livetitel vom 19.März 1978 aus The Bottom Line, New York City, letztere im Duoformat, also nur McGuinn und Clark.

Als Freund der Musik der Byrds ist man grundsätzlich immer wieder erfreut, weitere musikalische Zeugnisse der Vergangenheit zu hören. Doch letztlich kann man hierzu auch zwiegespalten sein.
Denn wirft man einen Blick auf die Trackliste, ist klar, was zu erwarten ist. Immer wieder sind es die gleichen Songs, und erneut wird man das eine oder andere Mal feststellen, diese Songs auch schon einmal besser interpretiert gehört zu haben. Und angesichts der vielen Besetzungen der Band geht es mir so, dass bei einigen alten Songs mein persönlicher Ruf nach David Crosby wach wird und bei späteren fehlt mir eindeutig der grandiose Clarence White an der Gitarre. So kam ich stets besser damit klar, wenn bei solchen Veröffentlichungen beispielsweise die elektrischen Instrumente eingepackt blieben und bekannte Titel im Unplugged-Umfeld eine neue Ausstrahlung erhielten.

Kurzum, die auf dieser Platte vorgestellte Musik ist sicher nicht schlecht, auch die Klangqualität ist einigermaßen passabel, doch könnten all Jene, die diese Songs vielleicht noch gar nicht kennen, zum Schluss kommen, dass Einiges doch nicht ganz so umwerfend ist.
Besser geht es mir dann, wenn der Zeitgeist bemüht wird, das heißt in diesem Falle Songs aus dem seinerzeit aktuellen Album der drei Musiker vorgestellt werden, hier leider ungefähr nur ein Viertel des vorgestellten Repertoires.

Nun, drei der ehemaligen Band dabei, das versüßt mir als eingefleischtem Fan natürlich auch die grundsätzlich negativ eingeschätzten Umstände. Nur - John Sambatora kann Clarence White nicht ersetzen und gesangliche Unterstützung von Crosby wäre schon schön. Bei einem mittlerweile anderen veröffentlichten Radiokonzert, “The Byrds live at the Boarding House in 1978“, ist er dabei, eine Veröffentlichung, die mir darum, und weil dort wirklich ohne Rhythmusgruppe gespielt wird, etwas besser gefällt.
Aber – ich brauche sie Alle!

Wolfgang Giese