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Jools Holland & Ruby Turner

Jools & Ruby And The Rhythm & Blues Orchestra

Info Musikrichtung: Rhythm & Blues/Soul VÖ: 11.12.2015 (EastWind) Gesamtspielzeit: 73:59 Internet: http://www.rubyturner.com/ http://www.joolsholland.com/ http://networking-media.de/

Na, das hätte ich nun nicht erwartet!
Ich kenne die Jamaikanerin Ruby Turner noch aus der Soulecke, “Women Hold Up Half the Sky“ war 1986 ihr Solodebüt.
Zusammen mit dem britischen Pianisten, Bandleader und Fernsehmoderator Jools Holland arbeitet sie bereits seit geraumer Zeit, genauer gesagt, seit zweiundzwanzig Jahren, zusammen. Hier sind nun zweiundzwanzig Songs versammelt, die dieses dokumentieren, darunter vier ganz neue Aufnahmen, das sind im Einzelnen “Peace In The Valley“, ein Song mit einem gewissen Gospeleinschlag, “Same Old Heart“, “Pray Have Mercy“ und “Christmas Song“.

Und, in Anlehnung an die Musik, die man von Jools Holland kennt, ist auch diese Platte entsprechend stilistisch ausgerichtet. Hier erlebt man Ruby dann als echte Shouterin, im Umfeld von Rhythm & Blues, Blues und Boogie, und dazu gesellt sich das eine oder andere Popelement.
“Remember Me“ erstrahlt im Stil alter Aufnahmen von Fats Domino und einiger Kollegen aus der Blütezeit des R & B Ende der Fünfziger/Anfang der Sechziger, “Honey Hush“ von Joe Turner ist ein enthusiastischer Song mit fetten Bläsern, yeah, das ist ein echter Knaller, Joe wäre stolz auf diese Version, hier wird man förmlich mitgerissen und weggeblasen.
Noch wilder geht es zu mit Songs wie „“Jumpin' In The Morning“ von Ray Charles, es reißt förmlich mit in diesem Boogie-Shuffle-Stil, das ist pure Energie, und dieser Backbeat bringt alles zum Swingen.

Großartig ist diese hochkarätige Ansammlung vieler Musiker, die sich hinsichtlich des langen Zeitraums der gewählten Stücke häufen, hier genannt The Rhythm & Blues Orchestra.
Sehr gut gefällt mir auch “Jumpin' At The Jubilee“, das rockt staubtrocken, und Erinnerungen an gute alte Zeiten von Rockpile mit Dave Edmunds und Nick Lowe werden wach. Und auch hier sind es wieder die satten Bläserarrangements, die die Stimmung grandios abrunden.
Aber auch gospelgetränkte Balladen, wie “You Are So Beautiful“, rühren die Sinne positiv, so dass insgesamt eine Kollektion vorliegt, die gleichermaßen die Seele sowie die äußeren Extremitäten zu bewegen weiß.

Wolfgang Giese