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Popkantor

Songbook

Info Musikrichtung: Neues geistliches Lied VÖ: 23.10.2015 (Popkantor) Gesamtspielzeit: 131:46 Internet: http://www.popkantor.tv

Das „Neue geistliche Lied“ ist eine furchtbar altbacken klingende Stilbeschreibung – und sie passt zu diesem Songbook wie die Faust auf's Auge. Wer Kirche als etwas völlig überholtes Zurückgebliebenes beschreiben will, bekommt mit diesem Songbook reichlich Munition.

Aufgemacht ist es so, dass man es genauso gut als Buch mit beigelegten CDs, wie als CD betrachten kann. Es erscheint als gebundenes dünnes Buch, in das die CDs einfach mit Papierhüllen auf die inneren Buchdeckel geklebt wurden. (Ganz schwer die CDs raus zu nehmen ohne die Hüllen zu zerreißen.) Das spricht für die Kategorie Buch.
Auf der anderen Seite enthält das Buch lediglich die Texte und Noten und ein paar Fotos. Das ähnelt eher einem CD-Booklet.

Wie dem auch sei. Der Popkantor hat mit seiner Veröffentlichung, die im Auftrag des Stadtkirchenverbandes Hannover und dem Kirchenkreis Laatzen-Springe herausgegeben wurde, einen hehren Anspruch. Er will Impulse geben, dieser modernen Musik durch eigenen Gebrauch „Leben einzuhauchen“. Das haben die gebotenen Trakcs auch bitter nötig, könnte man lästern. Aber zurück zum Ansatz. Er soll erfüllt werden durch die Veröffentlichung der Noten und Texte, die ausdrücklich als Vorschläge bezeichnet werden, die nach eigenem Bedarf, variiert und ausgeführt werden können.

Klingt erst mal gut. Und vor diesem Hintergrund ist die Tatsache, dass wir es auf den CDs nicht mit potenziellen Chartstürmern zu tun haben, sogar nicht einmal negativ. Meine eigenen Erfahrungen besagen, dass es – wenn ich z.B. als Nicht-Musiker mit einer Klasse singen will - in der Regel ungünstig ist, wenn ich spannend durcharrangierte Aufnahmen benutze. Die kann man nämlich deutlich schlechter mitsingen, als Aufnahmen, die auf die wesentlichen Akkorde runter gestrippt sind. Viele etwas anspruchsvoller ausgeführte Aufnahmen von Kirchentagsschlagern wie „Ins Wasser fällt ein Stein“ oder „Put your Hands in the Hands“ zeigen das.

Das Problem vom Songbook besteht ganz schlicht darin, dass es nicht eine einzige Melodie, nicht einen Refrain enthält, der Lust macht mitzusingen. Im Gegenteil, es überwiegen Stücke, bei denen der Text geradezu mit Gewalt auf den Musikfluss gequält wird. Extrembeispiele sind „Mut zum Beten“ und „Trauer und Wut“.

Das Teil taugt weder zum Hören noch zum Nachsingen. Für die Tonne!

Norbert von Fransecky