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Gravenhurst

Flashlight Seasons / Black Holes in the Sand

Info Musikrichtung: Singer-Songwriter / Psychedelic VÖ: 28.11.2014 (2004) (Warp / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 109:00

Kommt ein Mann in den Plattenladen und sagt: „Mein Arzt hat mir jede Aufregung verboten.“ „Da hab ich was für Sie,“ antwortet der Plattenmann und zieht diese Gravenhurst-Doppel-CD aus dem Regal.

Das Material darauf ist gut zehn Jahre alt und besteht aus zwei im Jahre 2004 veröffentlichten Alben auf der ersten CD und als Bonus bis dato unveröffentlichten Aufnahmen aus den Jahren 2000 bis 2004 auf dem zweiten Silberling.

Die Dominanz haben fast durchgehend akustische Gitarre und Gesang. Immer wieder hört man die Finger im Barrett-Griff über die Saiten rutschen. Das schafft eine intime Atmosphäre, in die die Stimmen oft mehr hineinsprechen, als singen. Gelegentlich unterstützt ein Keyboard die Atmosphäre.

In einigen Momenten greifen Gravenhurst in psychedelische Regionen über, geraten dann in vorsichtige Verwandtschaft mit ruhigeren Frühwerken von Pink Floyd. Auch Cat Stevens lugt an einigen Stellen um die Ecke. Häufiger aber wird man an besonders ruhige Simon and Garfunkel Stücke erinnert, deren Qualitätaber aber nie auch nur Ansatzweise erreicht wird.

Die Bezüge, die in den letzten beiden Absätzen angedeutet wurden, setzen sich für den Gesamteindruck, den diese Doppel–CD vwermittelt, allerdings so gut wie überhaupt nicht durch. Die Referenzgrößen schlagen bestenfalls in homöopathischer Dosierung zu Buche. Erkennbare Melodien, Rhythmen und Refrains mit Langzeitwirkung sind Fehlanzeige.

Letztlich klimpern sich die Briten über die Wiese ohne sonderlich Spuren zu hinterlassen. Musikalische Schonkost für den Herrn, der am Anfang der Review in den Plattenladen kam.

Norbert von Fransecky