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V.A.

Jaco, Original Soundtrack

Info Musikrichtung: Fusion VÖ: 27.11.2015 (Sony Music) Gesamtspielzeit: 75:07 Internet: http://www.legacyrecordings.com/ http://www.promo-team.de/

Mir war der am 1. Dezember 1951 geborene Bassist Jaco Pastorius erstmalig 1976 sehr positiv aufgefallen, als ich mir seinerzeit die ECM-LP “Bright Size Life“ des Gitarristen Pat Metheny kaufte.
Nun, so richtig bekannt geworden sein dürfte er durch seine Jahre bei der Band Weather Report, in den Jahren 1976 – 1981.
Vor dieser Zeit spielte Jaco Anfang der 1970er Mit Acts wie den Supremes, Nancy Wilson, Wayne Cochran und anderen. Allerdings startete er seine musikalische Laufbahn bereits vorher als Schlagzeuger, da war er fünfzehn Jahre alt. Gut, dass er zum Bass wechselte. 1974 kam es zur Zusammenarbeit mit Paul Bley, Pat Metheny und Bruce Ditmas, später unter dem Titel “Jaco“ veröffentlicht. Auch mit Blood, Sweat & Tears war er kurz unterwegs, bis er 1976 ein erstes Soloalbum veröffentlichte. Nach seinem Gastspiel mit Weather Report gründete er die Band Word Of Mouth.

Gesundheitlich ging es zu jener Zeit nach und nach bergab mit dem Musiker, durch starken Alkoholkonsum und auch Drogen, und letztlich diagnostizierte man 1982 eine Bipolare Störung. Sein Zustand verschlimmerte sich, etwa 1986 war er in New York obdachlos, siedelte über nach Fort Lauderdale, lebte jedoch weiter auf der Straße. An jenem verhängnisvollen 11.September 1987 geriet er in Konflikt mit dem Manager eines Nachtclubs und wurde letztlich so heftig zusammengeschlagen, dass er an den Folgen seiner schweren Verletzungen, letztlich einer Hirnblutung am 21.September 1987 verstarb.

Hier nun liegt eine CD vor, die den Soundtrack darstellt für einen Dokumentarfilm über den Musiker. Neben bekanntem Material aus seinen Soloproduktionen, mit Weather Report und mit anderen Musikern, hierzu verweise ich auf die Tracklist, gibt es fünf Songs, die Tracks 12-16, die für den Hörer neu sein dürften. Wir hören unter anderem Beiträge der Tochter Mary Pastorius und anderer Musiker aus verschiedenen Richtungen. Welchen Sinn nun gerade welcher einzelne Beitrag haben soll, mag sich vielleicht aus dem Film ergeben. Mich jedenfalls können vier der fünf Stücke nicht besonders überzeugen, ganz besonders nervig empfinde ich gar den Beitrag von TechN9ne. Für gut und angenehm gelungen halte ich den Beitrag der beiden Akustikgitarristen Rodrigo y Gabriela.

Produziert wurde dieser Soundtrack von Robert Trujillo und Jaco's ältestem Sohn John(Johnny) Pastorius IV.
Der Film wird das Leben des Pioniers der Bassgitarre dokumentieren, und soll auch ein wenig hinter den Kulissen suchen, gerade, was die Umstände seines Todes betrifft.
Darüber hinaus wird er sicher die Bedeutung des Musikers darstellen, hinsichtlich seines Einflusses und seiner Inspiration für andere Musiker.

Diese Platte ist als Sampler des Werkes von Pastorius sicher nicht vollumfänglich geeignet, gibt es doch Lücken und ist auch die Chronologie überhaupt nicht gewahrt. So eignet er sich möglicherweise lediglich als Schnelleinstieg für alle Jene, die den Musiker erst einmal oberflächlich kennen lernen wollen, oder letztlich als reine Begleitung für den Film.
Hinsichtlich der Auswahl der Songs vermisse ich eine gewisse Relevanz, bestimmte Kernstücke der Karriere fehlen mir hier einfach. Allein einige Titel mit Weather Report ( A Remark You Made, Birdland) als auch zum Beispiel der Einstieg in des Künstlers erste Platte, mit „“Donna Lee“ von Charlie Parker, hätten statt der vorgenommenen Auswahl aus meiner Sicht besser gepasst, was übrigens auch die Abbildung der Zusammenarbeit mit Joni Mitchell betrifft. Und das Trio Of Doom, mit John McLaughlin und Tony Williams, oder die Aufnahmen mit Albert Mangelsdorff, hat man völlig ausgespart.

Wolfgang Giese