Reviews
Blossom Bells
Info
Musikrichtung:
Jazz / Electronic / Percussion / Experimental
VÖ: 28.08.2015 (HUBRO / Grappa Musikkforlag AS) Gesamtspielzeit: 37:16 Internet: https://www.facebook.com/Erland-Dahlen-363252000370307 |
Erland Dahlen ist ein Schlagzeuger und Perkussionist, der seit den 90er-Jahren bereits auf über 150 Alben gespielt hat und in über 30 Ländern getourt ist. Dies tat er jedoch natürlich nicht unter seinem Namen sondern als Session- bzw. Tourschlagzeuger aller möglichen Künstler, darunter auch bekanntere wie Anja Gabarek, Mike Patton und Ane Brun.
Blossom Bells ist nun sein zweites Soloalbum, nachdem sein Debüt 2012 erschienen war. Und Dahlen widmet sich auch auf seinen Soloscheiben ausgiebig seinem Instrument. So finden sich auf Blossom Bells sechs sehr von Schlagzeug, Perkussion und natürlich dem Titel entsprechend Glocken dominierte Stücke.
Ein Höhepunkt des Albums ist bereits das zweite Stück namens “Pipe“, wo zu tiefen Bässen ein erruptives Schlagzeugspiel geboten wird, über den die Glocken mit einer wunderbaren Melodie erklingen, viele weitere Perkussionen über den Hörer einstürzen und wabernde Keyboards die Verbindung dieser Klänge ergeben. Langsam und melancholisch-geheimnisvoll geht es dann auf dem folgenden “Knife“ zu. Schleppendes Schlagzeug, dunkle elektronische Klänge, eine dunkle Bratsche und eine singende Säge bilden diese Stimmung ab. Natürlich kommen auch in diesem dunklen, Soundtrackartigem Stück Glocken zum Zuge.
“Hammer“ arbeutet dann mit hellen Keyboardmelodien, einer schönen E-Gitarre und nimmt dann mit donnernder Perkussion und Schlagzeug den Faden von “Pipe“ wieder auf. Mit “Snake“ und „“Iron“ gibt es auch sehr experimentelle Stück, die sich durchaus der Contemporary Music annähern.
Das Album klingt ein wenig vorhersehbar, natürlich mit einem ruhigen, von den Glocken betonten Stück aus. Das soll dessem Schönheit aber keine Milderung geben. Die Glocken erklingen langsam und sehnsüchtig, die singende Säge erzeugt unglaublich melancholische Stimmung, und wenn dann zum Abschluss das Schlagzeug majestätisch einsteigt und die E-Gitarren dazu erklingt, muss man berührt sein: wundervoll.
Ein sehr schönes, starkes Album eines Schlagzeugers mit viel Inovationsideen und interessanten Ansätzen und zum Überfluss auch noch wunderschön anzuhören.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Snake | 4:42 |
2 | Pipe | 6:11 |
3 | Knife | 8:06 |
4 | Iron | 6:06 |
5 | Hammer | 5:52 |
6 | Blossom Bells | 6:19 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |