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Pelzig

Medium Cold World

Info Musikrichtung: Independent Rock / Alternative Rock / Grunge VÖ: 27.11.2015 (Cargo) Internet: https://www.facebook.com/pelzigmusic/

Die Ingolstädter/Münchner Band Pelzig existiert bereits seit 20 Jahren. Ihr Output in dieser Zeit hingegen ist eher mager: Medium Cool World ist gerade mal ihr viertes Album und das erste seit sagenhaften elf Jahren. Diese eher langsame Arbeitsweise liegt daran, das alle Mitglieder der Band auch in anderen Projekten stecken, so unter anderem bei Slut.

Nun also Medium Cool World. Das Album ist, um das vorweg zunehmen, eine runde Indierock-Scheibe geworden. Mit dem krachigen Einsteiger “Style Kills All“ wird erst mal kräftig losgeschrammelt und gerockt. Schon mit dem zweiten Stück “Battles“ mischen sich dann moderne Elektroniksounds mit hinein, um die Melodie zu unterstützen und erstmals setzen diese wunderbar perlenden Gitarren á la Chameleons am Ende ein. Ein geiles Stück.

Das trifft auch auf das wesentlich elektronischer verschachtelte “Check your Ipod“ zu, bei dem bei allen elektronischen Sounds jedoch ebenfalls herrliche Wall f Sounds Gitarren einsetzen. “A Club called Night“ wird dann von EBM-Rhythmen getrieben. Darüber legt die Band fein rappelnde psychedelische Perkussion und Sounds und einen knackigen, fast im Stakkato angelegten Gesang. Natürlich dürfen auch hier die Gitarren schlussendlich nicht fehlen, also wird eine schöne Schrammel- und eine schwebende Wall-of-Sound-Gitarre am Schluss integriert. Weiter geht es mit einem dunklen Rocker Namens “A Routine Night“, der mit knallendem Bass, schwebenden Keyboards und coolen Gitarren daher kommt.

Auch die weiteren fünf Songs bieten sehr modern produzierten Indie-Rock mit den bisher genannten Zutaten. Die Mischung zwischen Elektronik, Rock und Psychedelic macht durchgängig Spaß. Dem Album ist nie anzuhören, dass die Songs über einen sehr langen Zeitraum entstanden sind sondern bilden auch als Album eine runde Sache. Mir gefallen besonders die schönen Chameleons-Gitarren und auch der Gesang ist hervorzuheben. Auch wenn es an sich ein recht nuancenloser Sprechgesang ist passt er wunderbar zu dieser Musik.

Klasse Album.

Wolfgang Kabsch