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Diary of Dreams

Grau im Licht

Info Musikrichtung: Dark Wave / Cold Wave VÖ: 15.10.2015 (Indigo / Morrmusic) Internet: http://www.diaryofdreams.de

Grau im Licht ist das, wenn ich richtig gezählt habe, 15. Studioalbum der 1990 von Adrian Hates gegründeten Diary of Dreams. Die Band entstand Anfang der 90er inmitten der Hochzeit des deutschen Dark Waves und so wurden die anfangs mehr als Projekt zu bezeichnenden Diary of Dreams recht schnell erfolgreich.

Geprägt war die Band vor allem von einem straffen künstlerischen Konzept des Coverartworks, an dem sich auch dieses Mal nichts geändert hat. Die CD kommt wie immer im schicken Digipack mit einem mystischen Schwarz-Weißbild umrandet, von schwarzen Balken wie ein Kinofilm. Diese Treue zum Stil setzt sich auch 1:1 in der Musik fort.

Die früher mal rein elektronischen Dark-Wave-Songs mit viel Melancholie, verzweifeltem Gesang und tiefsinnigen Texten wurden in den letzten Jahren zwar um einige Instrumente erweitert und die Gitarre tritt häufiger und härter in den Fordergrund, dennoch dominieren nach wie vor dunkle Keyboardharmonien das Bild. Diese werden nach wie vor von straffen Schlagzeug und Perkussionen angetrieben, die Songs steigern sich nach wie vor in sehr melodiöse Refrains, manchmal nah an der „Graf“-Kitschgrenze, aber zum Glück nie ganz an dieser.

Insgesamt bieten Diary of Dreams auf Grau im Licht ihre kunst auf höchsten Nieveau. Sehnsuchtsvolle Musik mit schönen Klaviereinlagen, harschen Gitarrenunterbrechungen und manchmal treibenden Beats. Auch kurze, sehr schöne Gitarrensoli werden mitunter sehr schön eingebaut. Auf über 65 Minuten droht das manchmal zu ermüden, doch in Dosen gehört macht dieser Dark Wave auf höchstem Niveau immer noch Spaß.

Der Innovationsfaktor dieser Scheibe hingegen liegt bei 0, aber die Fans erwarten von Diary of Dreams sicher auch keinerlei solche Experimente.

Wolfgang Kabsch