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The Wainwright Sisters

Songs In The Dark

Info Musikrichtung: Folk VÖ: 13.11.2015 ([PIAS]) Gesamtspielzeit: 49:22 Internet: http://www.marthawainwright.com/ http://lucywainwrightroche.com/ http://www.pias.com/

Die Wainwright Sisters sind Halbschwestern, die am 8.Mai 1976 geborene Martha Wainwright und die am 16.Dezember 1981 geborene Lucy Wainwright Roche. Gemeinsamer Vater ist der Musiker Loudon Wainwright III. Beide haben bereits unabhängig voneinander Schallplatten veröffentlicht.
Nun ein erstes gemeinsames Album. Auffällig ist die häufige Verwendung des Wortes “Lullabye“ bei den Songtiteln. Sollten es Schlaflieder sein, die uns hier geboten werden? Oder wird die Musik einschläfernde Wirkung zeigen? Und dann auch noch der mögliche Aspekt der Düsternis, Songs In The Dark!
Es finden sich keine Eigenkompositionen, sondern allesamt sind es Coverversionen oder Traditionals.
Einige davon stammen von den Eltern der beiden Künstlerinnen.

Aufgenommen in Quebec, Kanada, werden Songs interpretiert, die auch in Verbindung mit der Kindheit der Beiden stehen. Die Schlaflieder sollen ihnen von ihren Müttern (Kate McGarrigle und Suzzy Roche) vorgesungen worden sein. Insofern schwingt sicher eine Menge persönlicher Nostalgie mit, und vielleicht auch ein wenig Wehmut, die letztlich Viele unter uns umfängt, wenn man an die Jahre der Kindheit denkt.
Und Wehmut, und Weite (der Prärie) bestimmt sogleich im ersten Song das Bild (sogar ein Lagerfeuer scheint zu knistern). Die ruhige Atmosphäre, die zwar nicht unbedingt düster, aber durchaus ein wenig geheimnisvoll und mystisch erscheint, durchzieht die Platte wie ein roter Faden, und auch solche Titel wie “El Condor Pasa“ nehmen sich da nicht aus in ihrer eigenwilligen Interpretation.

Gesanglich ergänzen sich die etwas tiefere Stimme von Martha und die höhere von Lucy gut, und so gibt es eine wohlklingende harmonische Stimmung, gerade, wenn beide zusammen singen.
So erleben wir eine schöne Atmosphäre voller friedlich klingender Schönheit, ganz zart und zurückhaltend und sparsam arrangiert, dadurch aber nicht weniger eindringlich.

Wolfgang Giese