Reviews
King Heavy
Info
Musikrichtung:
Doom Metal
VÖ: 04.09.2015 (Cruz del Sur Music / Soulfood) Gesamtspielzeit: 45:25 Internet: https://www.facebook.com/kingheavydoom http://kingheavy.bandcamp.com |
King Heavy: der Name klingt recht plakativ - nach breitbeinigem Rock mit Bart und Sonnenbrille. Tja, falsch gelegen. King Heavy sind aber tatsächlich heavy. Und zwar sehr. Doom Metal ist ihr Metier. Düster und zäh ist er oft. Aber nicht immer. Nicht selten klingt die Band sehr ruppig, unbarmherzig und sie zieht einen tief hinunter.
Am besten alles in einem Song - gleichzeitig. Dabei haben King Heavy schon fast etwas Theatralisches. Das liegt vor allem am Gesang des Belgiers Luther Veldmark. Die Musik scheint nicht selten um die Stimme des Mannes herum geschrieben zu sein. Denn mit seinem Vortrag führt er die Stücke. Er dreht und windet sich, schreit und leidet. Und die Band folgt ihm - mal schnell, dann langsam, dann wieder äußerst zupackend und aggressiv. Man geht nicht den geradlinigsten Weg und überrascht den Hörer.
Veldmark, der exzentrische Walschrat, erinnert nicht selten an Messiah Marcolin zu seinen besten Zeiten. Candlemass ist auch ein gutes Stichwort. Denn immer wieder kommen King Heavy in Sphären, welche die Schweden Mitte der 80er erreicht haben. „As dawn broke on the day“ ist ein gutes Beispiel hierfür. Allerdings erreicht man selbst hier nicht ganz deren majestätische Ausstrahlung. Ein anderer Markstein sind die Chilenen Procession. Kein Wunder, wurden King Heavy von deren ehemaligen Bassisten Daniel Pérez Saa gegründet. Das böse und doch erhabene „Thirteen chosen ones“ könnte durchaus auf ihre Konto gehen.
Doch King Heavy sind keine Abziehbilder, sondern gehen ihren eigenen Weg - mit leicht okkulter und exzentrischer Ausstrahlung. Und ein Maß an Eigenständigkeit ist eine einem solchen eng gesteckten Genre wie dem Doom Metal schließlich äußerst wichtig. Dreht man noch an den richtigen Stellschrauben, könnte noch was richtig Großes entstehen. Bang that fucking heavy, Doom-Kopf!
Mario Karl
Trackliste
1 | La Gargola | 6:09 |
2 | Life AD | 7:45 |
3 | As Dawn Broke on the Day | 6:56 |
4 | Thirteen Chosen Ones | 6:31 |
5 | Wounds | 5:29 |
6 | The Crowning | 1:35 |
7 | He Who Spoke in Tongues | 11:00 |
Besetzung
Matias Aguirre (Gitarre)
Luther Veldmark (Gesang)
Miguel Canessa (Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |