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Dollar Brand

Plays Sphere Jazz/Jazz Epistle – Verse 1

Info Musikrichtung: Modern Jazz VÖ: 23.10.2015 (1960) Phono/Inakustik (Gallo) Gesamtspielzeit: 78:58 Internet: http://www.in-akustik.com/de/Unternehmen/default.asp

Zwei Originalplatten wurden auf dieser CD zusammengefasst.
Zum einen handelt es sich um Plays Sphere Jazz, aufgenommen am 4.Februar 1960, und als Bonus um das Album The Jazz Epistles – Jazz Epistle – Verse 1, aufgenommen am 22.Januar 1960, beide in Johannesburg.
Als Adolph Johannes Brand wurde Dollar Brand am 9.Oktober 1934 in Kapstadt geboren.

Viele werden ihn auch unter dem Namen Abdullah Ibrahim kennen, nachdem er zum Islam konvertiert war.
Als einer der ersten weltweit anerkannten Jazzmusiker aus Südafrika reflektiert er die Einflüsse seiner Kindheit in der multikulturellen Umgebung von Kapstadt. Da gab es eben afrikanische Volkslieder, Gospel bis hin zu Jazzeinflüssen. Starken Einfluss auf des Künstlers Spiel und Werk haben Duke Ellington und Thelonious Monk hinterlassen. Daher stammt auch die Anspielung des Titels der Platte, Plays Sphere Jazz, nämlich von Thelonious “Sphere“ Monk.

In den auslaufenden fünfziger Jahren spielte Brand zusammen mit Kippie Moeketsi und Hugh Masekela als Band The Jazz Epistles. Diese Zusammenarbeit ist mit der Bonusplatte dokumentiert. Es handelt sich dabei um die erste Jazz-LP farbiger südafrikanischer Jazzmusiker.

Auf den beiden Platten stoßen wir auf recht unterschiedliche Musik. In der Begrenzung auf das Trioformat der ersten sieben Songs wird offensichtlich, dass es Thelonious Monk war, der einen starken Einfluss ausübte. Aber auch klare Spuren der so ganz speziellen Musik Südafrikas sind deutlich.
Mit den Jazz Epistles spielt Brand sehr modern orientierten Jazz. So bearbeitet er sein Piano mitunter doch recht heftig, und der Schlagzeuger Makaya Ntshoko öffnet sich teilweise hin zu freien Ausflügen. Brillant sind auch die anderen Solisten, einen sehr intensiven Ausdruck pflegt besonders Kippie Moeketsi. Somit liegt nun ein wertvolles Dokument des südafrikanischen Jazz‘ vor, sehr zu empfehlen!

Wolfgang Giese