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Will Varley

Postcards From Ursa Minor

Info Musikrichtung: Indie Folk VÖ: 30.10.2015 (Xtra Mile Recordings) Gesamtspielzeit: 51:00 Internet: http://www.willvarley.com/ http://oktoberpromotion.com/

Bei Will Varley handelt es sich um einen neuen britischen Folksänger aus London.
Im Jahre 2001 veröffentlichte er ein erstes Album, und dieses ist nun das dritte.
Seine Promotion-Touren absolvierte der Künstler auf ungewöhnliche Weise, nämlich zu Fuß.
So war er zum Beispiel fünfhundert Meilen unterwegs und gab zwischendurch vierundzwanzig Konzerte.
Hier die Rambling Tour-Webseite:
http://theramblingtour.smugglersrecords.com/#

Es ist anzunehmen, dass ihm viele Songs wahrscheinlich auf dieser Reise einfielen, und sein Songwriting ist wirklich erstklassig und erinnert mich stark an die Sänger der Protestbewegung des Folks der Sechziger. Lieder über soziale Themen, umgesetzte und frei interpretierte Gedanken, zum Beispiel über das Leben außerhalb der Erde oder über Politik, und durchaus auch die eine oder andere Portion Humor. Insofern präsentiert er uns Geschichten aus dem Leben, Geschichten, in denen sich Einige von uns möglicherweise wiedererkennen werden.

“Is Anyone Out There?“wurde übrigens mittels einer großen Satelliten Parabol-Antenne in das All geschickt, in der Hoffnung, jemand möge sich melden. Ich bin schon sehr gespannt darauf, ob es Antwort geben wird. Mögliche Außerirdische werden hier gebeten, und auf der Erde zu helfen, dahingehend, die Zerstörung der Erde aufzuhalten.

“As For My Soul“ startet ganz folkloristisch und schraubt sich mit Schunkelcharakter nach oben, ein Auftakt, der Aufmerksamkeit erzeugt.
Mit leicht rauchiger Reibeisen-Stimme, mitunter fast sprechend, mal weniger, mal mehr zugänglich, “Seize The Night“ erinnert an einen frühen Bob Dylan, mit seinem Erzählcharakter, ganz besonders das, was der Kollege auch drauf hatte, siehe (höre) auch den “Talking Cat Blues“.
Wehmütigkeit paart sich mitunter mit ganz viel Harmonie, Dramatik ist es, die sich manchmal druckvoll aufdrängt.

Insgesamt strahlt die Musik eine Atmosphäre der Protestbewegung des Folks der Sechziger aus, und stellt eine Besonderheit in der heutigen aktuellen Musikszene dar, so etwas ist noch selten zu hören, solche Geschichtenerzähler, mit dieser spartanischen instrumentalen Grundausstattung mit vorwiegend akustischer Gitarre oder auch einmal mit Piano.

Wolfgang Giese