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Reviews

Mr. Vast

Touch and go


Info

Musikrichtung: Funkadelica

VÖ: 15.10.2015

(Cack Records)

Internet:

mrvast.com/
https://soundcloud.com/mr-vast-1

Mr. Vast hat wieder zugeschlagen. Ach seinem formidablen Psychporockelectronica-Erstling im Jahr 2013 hat er nach seiner Single Touch & Go Mitte des Jahres nun sein gleichnamiges zweite Album am Start.

Und die Tatsache, dass Single und Album den gleichen Titel tragen, sagt schon einiges aus. Denn auch auf dem Album setzt er die funkige Auslegung zunächst mal fort. “Touch & Go“ habe ich in seiner Gänze bereits im Review zur Single beschrieben. Diesen knalligen Stil setzt Mr. Vast dann auch zunächst fort. “Smudge Cabin“ vermischt straffen Talking-Heads-Funk mit 80s-Sounds zum perfekten Popsong. Darauf folgt die funkige und sehr electronicalastige B-Seite der Single, “Problems of the Light“. Hier werden die verrückten Psych- und 80's-Visionen des Mr. Vast perfekt mit modernen Beats und Electronica zu einem Hybrid aus Moderne und Oldschool vermischt.

Nach diesen modernen Klängen verwandelt sich Mr. Vast im Anschluss in eine Inkarnation von Johnny Cash und Elvis in “Testify“, einem waschechten Countrysong. Wippender Bass, glasklare Steeltgitarre und dazu dieses tiefe Timbre aus dem Grab... Aus welchem dann wahlweise die Beatles oder Blur auferstehen. Denn “Golden Toth“ ist ein kleines akustisches psychedelisches Lied, aus dem die Stimme Syd Barretts zu erwachen scheint und dann verschwommene E-Gitarren, verhuschte weibliche Vocals und... ach treibt doch einfach weg zu diesem Psychpopsong der besonderen Art. Und macht was immer Ihr wollt zu dem geilen Gitarrensolo am Ende...

Was sicher ist, ist dass Mr. Vast Euch mit dem knallharten Electronicasound von “The Sting“ postwendend aus Euren feuchten Träumen wieder rausholen wird. Knallige Beats, aggressive Schübe modernen Spacegothrocks mit viel zu warmen weiblichen Gesangsparts holen Euch schon aus Euren pubertären Träumen raus.

Dass nach diesem Exkurs natürlich wieder etwas völlig Anderes kommen muss, ist Mr. Vasts Anspruch und so kommt mit “Split the Difference“ eine selrsam poppie Mischung aus Stevie Wonder, Prince und... Pink Floyd? Auf jeden Fall eine vom Schlagzeug getriebene Ballade mit herrlicher weiblicher Stimme, grandiosem Bass, herlichem Keyboard und viel zu kurz. Dahinter stellt man dann eine nach Walzer klingende DIY-Produktion mit verhallten Gitarren und nach den Cleaners of Venus klingende langsame, Popgitarrennummer. Ach ich hab keine Ahnung wie ich dieses wunderbare Gebräu nennen soll. The Beatles meet Syd Barrett...

Dass hiernach Bläser einsetzen und “Back to the Buffer“ ein mit Flöten und Brass-Sounds verzierter Song intoniert wird, ist doch wohl logisch. Der Wahnsinn des Mr. Vast ist so vorhersehbar, dass man ihn nicht vorhersehen kann. Bendet wird das Album mit einer Ballade, gefertigt aus unwirklich wirkenden Keyboards und naivem Gesang der an XTC-Songs erinnert.

Nachdem ich zunächst ein wenig enttäuscht von diesem Album war, muss ich nun, nach dem vierten oder fünften Hördurchgang sagen, dass es sich wahrscheinlich um Mr. Vast Sgt. Pepper-Album handelt. Auf Touch & Go werden unglaublich viele Stile sehr unkompliziert zusammengefügt und zu einem eigenem, Ganzem verarbeitet. Viel Hörspaß ist garantiert, bei jedem Hören kann etwas Neues entdeckt werden.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Touch & Go
2Smudge Cabin
3Problems with the light
4Testify
5Golden tooth
6The sting
7Spiltt the difference
8Inner state
9Back to the buffer
10Bottlenose
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger