Reviews
Brom
Info
Musikrichtung:
Electronica / Fieldrecordings / Experimental
VÖ: 25.09.2015 (Oktaf) Internet: https://oktaf.bandcamp.com/album/brom http://www.oktaf.com https://anost.net/Musik/ https://soundcloud.com/denzelundhuhn |
Denzel & Huhn sind ein elektronisches Duo aus Berlin, welches bereits seit ca. 20 Jahren zusammen Musik macht. Da sie auch solo und in vielen anderen Projekten tätig sind, erscheint mit Brom erst ihr fünftes Album und ihr erstes seit 2007.
Der Ansatz der beiden ist es experimentelle, aber trotzdem melodische Musik zu erzeugen. Bisher haben sie ihre Songs zumeist aus Tonnen von Samples von Arbeiten anderer Künstler erstellt. Von diesem Konzept sind die beiden nun komplett abgewichen. Zum Einem haben sie für Brom selber eine Menge Fielrecordings gemacht, zum anderen haben Sie zusammen mit einer Schar von Gastmusikern selber „echte“ Instrumente aufgenommen und gesamplet und dann aus den drei Komponenten Fieldrecordings, Samples von Instrumenten und echten Instrumenten die 14 neuen Stücke erstellt.
Herausgekommen ist dabei ein atmosphärisch sehr dichtes Werk. Durchaus dunkle elektronische Länge dominieren, was auch ein wenig am dumpfen Sound liegt, aber darüber spielen sich unterschiedlichste Klangwelten ab. Diese differieren von Krautelektronik über psychedelische Klänge, nehmen moderne Dubstep- und Electronica-Sounds mit auf und überraschen immer wieder mit interessanten Passagen auf „echten“ Instrumenten, wenn auch all dies kaum zu unterscheiden ist.
Als Beispiel dient der Track “Dehmut johnson“, zusammengebaut aus puckerndem elektronischen Rhythmus, verschwommenen, psychedelischen Fiealdrecording und Erlektroniksounds und treibenden elektronischen Bässen. Darüber (oder eigentlich mehr darunter) liegt eine rockige Gitarre, die das Klangbild wunderbar ergänzt.
Mich erinnert einiges von den Songs an die experimentellen Radiohead-Sachen von Kid A bis In Rainbows. Natürlich klingt dieses Album ganz anders, da natürlich Radioheads Britpop-Appeal fehlt. Aber die Klangwelten, welche diese Alben zu Meisterwerken machten, sind hier deutlich für mich zu hören.
Brom bietet 14 tolle, andersartige Elektronikstücke, die sich ihre eigene Nische schaffen in dem sie vieles Bekanntes in sich aufnehmen um etwas völlig anderes auszuspucken.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Wilhelmshöhe |
2 | Deriwat |
3 | Asis Trei |
4 | Nachtrol |
5 | Pseudo Lull |
6 | Raoul von Korn |
7 | Hitzriki |
8 | Repal Forte |
9 | Rodaigh |
10 | Saturatorium |
11 | Gogol |
12 | Lithium Lite |
13 | Demuth Johnson |
14 | Schlagton |
Besetzung
Erik Huhn: Elektronik, Samples, Instrumente
Gäste
Bettina Bruns: Alto
Brad Hwang: Nose, Grammophone
Florian Juncker: Trombone
Manuel Miethe: Guffinerre & Soprano Saxophone
Naftali: Hang, Vilione
Ralf Boekelberg: Gitarre
Ronald lippok: Percussion, Drums
Sascha friedl: Flute
Sebastian Vogel: Piano
Thomas Küstner: Vibraphone
Yella Heyden: Handclaps
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |