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Klaus Heidenreich Quartet

Klaus Heidenreich Quartet meets NDR Bigband / Perceptions

Info Musikrichtung: Bigband Jazz VÖ: 16.10.2015 (Unit Records) Gesamtspielzeit: 58:10 Internet: http://klausheidenreich.com/ http://www.unitrecords.com/page.php?pid=1000

Bei den vier Musikern des Quartetts handelt es sich um Newcomer der deutschen Jazz-Szene.
Der Hannoveraner Posaunist und Bandleader Heidenreich spielt seit 2008 in der NDR-Bigband.
Seit dem Debütalbum aus 2011 ist Perceptions die dritte gemeinsame Platte, zusammen eingespielt mit soeben genannter Bigband. Die Arrangements stammen von Tim Hagans, dem amerikanischen Jazztrompeter, Komponisten und Arrangeur.

Wie bereits auf dem Vorgängeralbum, “Man On Wire“, sehen wir einen auf einem Drahtseil balancierenden Mann auf dem Cover. Ob das ein Hinweis auf die zwischen Stilen balancierende Musik sein soll?
Während “Man On Wire“ tatsächlich nur im Trioformat eingespielt wurde, wird die Musik nun um den großartigen Klangkörper namens NDR Bigband erweitert. Neben den Treffen von Jazz und ein wenig Rock, mithin eine spezielle Ausrichtung von nicht genretypischer Fusion, gesellen sich nun die ganz speziellen Arrangierkünste von Hagans dazu und die gestalterische Kraft einer Bigband.
Und diese Gestaltung ist in guten Händen, weil die Band mit hervorragenden Musikern bestückt ist.

Wie beim Vorgänger treffen sich auch nun wieder Tradition und Moderne, allerdings noch mehr in Richtung der Moderne. Große Arrangeure gibt es in der Tradition der Bigbands, einer der Modernsten war sicher Gil Evans. Nun, in dessen experimentelle Gefilde begibt sich Tim Hagans nicht, doch ist dieses nicht der alltägliche Sound, den man von solchen Formationen kennt. So hat er die Kompositionen von Heidenreich, die an sich bereits ganz viel Intelligenz, Frische und Brillanz aufweisen, genau in diesem Sinne aufgegriffen und zur Vollendung gebracht.

Eleganz und Subtilität stehen hier neben Aufbruchsstimmung und Aufbegehren, dieser Jazz ist nichts für nervenschonende Lounge-Bars, und das ist gut so, Durchschnitt gibt es mittlerweile genug, diese Musik ist weit darüber.

Wolfgang Giese