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Musikrichtung:
Jazz-Pop
VÖ: 29.11.2004 (SPV) Gesamtspielzeit: 58:52 Internet: http://www.shawnphillips.com |
Seit der CD High Crime vermisse ich einen großartigen US-Star. Denn mit dieser Scheibe hat sich Al Jarreau aus der formvollendeten Gratwanderung zwischen poliertem Rock und Jazz-Rock verabschiedet und ist in die Falle der leblosen Hochglanzproduktion gerutscht.
Shawn Phillips ist kein 100%er Ersatz für den Südafrikaner, kommt ihm vor allem bei den ersten Titeln (<1,2,4,>) aber recht nahe. Dabei nähert sich Phillips vor allem dem „mittleren“ Jarreau an, ignoriert also nicht nur die späten klinischen, sondern auch die frühen stärker jazzorientierten Jahre. Die Unterschiede zu Jarreau haben eine bedauerliche und eine erfreuliche Seite. Das Bedauerliche besteht darin, dass Phillips keine Überfliegernummern wie “Mornin’“, „Alonzo“, „Breakin’ away“ oder “Trouble in Paradise“ liefert. Dafür hat er aber zu viel Eigenständigkeit, um als schlichte Kopie abgetan zu werden.
Das Akkordeon gibt der sehr ruhigen, gefühlvollen, aber völlig schmalzfreien Ballade “Fondest Dreams“ einen leicht maritimen Touch; während “Power of a Woman“ die Pferde sattelt und einen Ausritt über die Country Road macht. Beim “One Way Ticket“ erwartet man immer wieder, das als Refrain die Textzeile “Rock and Roll I gave you all the best Years of my Life“ ertönt. “Most of us don’t“ gehört wieder in die Kategorie „ganz ruhig“ und bekommt durch (Konserven-)Streicher einen klassischen, fast kammermusikalischen Anstrich. Das dramatische “The Man“ und “Free Samples“ haben eine klare Procol Harum-Schalgseite.
Angesichts der wenigen Sekunden, die die kurze Live-Zugabe vom Rest des Albums trennen, ist die abgelutschte Idee eines „hidden“ Tracks eine lässliche Sünde.
Insgesamt passt No Categroy prima dort ins CD-Regal, wo Christopher Cross, Kenny Loggins und eben Al Jarreau bereits stehen.
Eine Art von Musik, die selten geworden ist. Eindeutige Kaufempfehlung!
Trackliste
1 | Moonshine | 4:30 |
2 | Lost and lonely | 3:46 |
3 | Fondest Dreams | 4:10 |
4 | Moneydance | 3:18 |
5 | I will never leave | 4:18 |
6 | Calico & Rainbows | 3:03 |
7 | The Man | 4:07 |
8 | Power of a Woman | 3:46 |
9 | Most of uns don't | 4:36 |
10 | Free Samples | 3:12 |
11 | Try to find a Way | 4:20 |
12 | One Way Ticket | 3:52 |
13 | Sleep pretty Baby | 3:43 |
14 | Peace Song | 6:55 |
15 | 0:11 | |
16 | 0:11 | |
17 | Par for the Course | 0:56 |
Besetzung
Mike Miller (Git)
J. Peter Robinson (Keys)
Leland Sklar (B)
Ralph Humphrey (Dr, Perc)
Gäste:
Frank Marocco (Akkordeon <3,6>)
Richard Greene (Geige <6,8>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |