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St. Petersburg Ska-Jazz Review

St. Petersburg Ska-Jazz Review

Info Musikrichtung: Ska VÖ: 15.11.2004 (Grover / SPV) Gesamtspielzeit: 53:14

Drei Takes lang erinnerten mich die Russen stark an die Butlers oder die Nachfolgeband Lions Club. Ob Eigenkompositionen oder Miles Davis-Cover („Four“), das hätte man sich alles fantastisch als 70er Jahre TV-Themes vorstellen können. Dann beginnt Konstantin Limonov zu singen (<4,5>) und der Mix bekommt einen etwas moderneren Touch, wenn das bei Ska-Musik mit z.T. herrlich antik wummernder Orgel überhaupt möglich ist.

Und es geht weiter mit dem entspannt weich gespielten Ska-Sound, der zwar mächtig von den Bläsern dominiert ist, aber nie von scharf gespielten Sätzen aggressiv aufgeladen wird. Das wird besonders schön an dem Sex Pistols-Cover “Anarchy in the UK“ erkennbar, das wohl auch der eingefuchsteste SP-Fan kaum auf Anhieb wieder erkennen würde.

Und nur um keine falschen Erwartungen aufkommen zu lassen, wenn hier von der JAZZ Review die Rede ist, dann ist damit ausschließlich Tanztee-kompatible Software gemeint. Für intellektuelle FAZ-Kulturteil-Abonnenten dürfte das erheblich zu viel Bauch gegenüber dem leicht mitswingenden Kopf bedeuten - und das ist gut so.

Von der Spielzeit dürft ihr noch mal sechs Minuten abziehen. Die gehen für eine merkwürdige Soundcollage irgendwo zwischen Ruderboot und Gefügelhof am Ende von Track 13 drauf. Taugt vielleicht als Ratespiel für die nächste Fete.

Norbert von Fransecky