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Reviews

Birth Control

Live Abortion plus


Info

Musikrichtung: Kraut-Rock / Hard Rock

VÖ: 27.02.2014 (1983)

(Sireena / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 79:55

Internet:

http://www.birth-control.de
http://www.gammaray.de

Diese Live-CD ist auf tragische Weise gleich zwei Mal zum Nachruf auf verstorbene Birth Control Musiker geworden. Zum einen gehören die 1983 aufgenommenen Stücke zu den letzten Konzerten, die Bruno Frenzel je gespielt hat. Die am 17. September in Nettetal-Lobberich stammen sogar von seinem zweitletzten Konzert ever. Einen Tag später stand der bereits todkranke Gitarrist dann endgültig zum letzten Mal auf der Bühne. Er starb 3 Tage später.

Der singende Drummer Bernd Noske ist am 18. Februar 2014 gestorben. Die CD ist neun Tage später veröffentlicht worden. Kaum anzunehmen, dass das geplant war. So schnell kann eine Plattenfirma kaum reagieren.

Vor diesem Hintergrund gewinnt der CD-Titel Live Abortion natürlich einen arg makaberen Beigeschmack. Aber selbst wenn das jemand gemerkt hätte, wäre es auch das kaum noch zu ändern gewesen. Davon abgesehen ist Live Abortion ein starkes Vermächtnis, das deutlich zeigt, dass man die oft sträflich unterbewertete Kraut/Hard-Rock Band auf keinen Fall auf ihren Mega-Song „Gamma Ray“ reduzieren darf, wiewohl der zu Recht zur Bandhymne geworden ist.

Birth Control zeigen sich als flexibel erdige Hard Rock-Band, die in Richtung eines Glam Rocks im Stile erwachsener Sweet changieren kann, Orgel geschwängerten Rock a la Heep und Purple in Programm hat, Grobschnitt Feeling mit schrägen Chören liefert, Rock’n’Roll spielt und sogar eine Feuerzeug kompatible Ballade gelungen inszenieren kann.

Fragwürdig ist bestenfalls das finale „Amerika“. Der Text ist angelehnt an die berühmte Rede die Chief Seattle, der Häuptling der Duwamish, 1855 an den damaligen US-Präsidenten Franklin Pierce richtete, nachdem die USA angeboten hatten, das Land der Duwamish zu kaufen. Der Text ist zu einem Stück Weltliteratur geworden. Die hier angebotene Songwriter Nummer auf Deutsch ist ganz nett, aber doch eher schwächelnde NDW geworden.

Die Edition kommt so, wie das bei historischen Aufnahmen sein soll, im Digipack mit 16-seitigem Booklet, das ausführliche Liner Notes und schicke Bilder bietet.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Another Death (1983/08/20, Bad Zwischenahn) 6:25
2Greedy Eyes (1983/08/20, Bad Zwischenahn) 5:53
3Nuclear Reactor (1983/08/20, Bad Zwischenahn) 6:51
4Don't call me up (1983/08/20, Bad Zwischenahn) 5:46
5Pick on me (1983/09/17, Nettetal-Lobberich) 8:25
6The King of an Island (1983/09/17, Nettetal-Lobberich) 7:11
7Gamma Ray (1983/09/17, Nettetal-Lobberich)14:56
8Get ready to run 6:50
9Long tall Sally 5:57
10Hoodoo Man (2002/02/23, Reithalle, Offenburg) 6:27
11America 5:09

Besetzung

Bernd Noske (Dr, Lead Voc)
Bruno Frenzel (Lead Git , Voc , Keys <11>)

Stefan Linke (Git <1-8>, Voc <1-8>)
Jürgen Goldschmidt (B <1-8>, Voc <1-8>)
Jörg Becker (Keys <1-8>, Per <1-8>)

Peter Föller (B <9>)
Zeus B. Held (Keys <9>, Voc <9>, Mundorgel <9>)
Peter Engelhardt (Git <10>)

Sascha Kühn (Keys <10>)
Rainer Wind (B <10)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger