Reviews

Odin's Court

Turtles all the Way down

Info Musikrichtung: Progressive VÖ: 03.03.2015 (ProgRock) Gesamtspielzeit: 61:11 Internet: http://www.odinscourtband.com

Wir hatten Odin’s Court schon zwei Mal auf unseren Seiten zu Gast – mit recht unterschiedlichem Ergebnis. Seitdem scheint sich einiges getan zu haben. Die offizielle Band ist laut Besetzungsliste zum Trio geschrumpft, bei dem Matt Brookins den Löwenteil der Instrumente übernimmt. Ehemalige Bandmitglieder und weitere Musiker tauchen dann nur noch in der Gästeliste auf. Brookins ist auch für das Konzept des Albums verantwortlich, das ganz offensichtlich auf Douglas Adams SF-Parodie Per Anhalter durch die Galaxis beruht, für alle Texte und für die gesamte Musik mit Ausnahme des abschließenden Longtracks „Box of Dice“, an dem die ehemaligen Mitglieder Craig Jackson und Savino Palumbo, sowie der aktuelle zweite Lead Sänger (neben Brookins) Dimetrius LaFavors mitgeschrieben haben.

Mit Turtles all the Way down knüpft die neu aufgestellte Band an das bessere, frühere Album Deathanity von 2008 an. Der stilistische Rahmen ist nicht ganz so weit gestreckt, aber auch hier ist zwischen floydigen Gitarren, Power Prog Riffs und growlenden Vocals einiges zu finden, wobei der Metal Anteil insgesamt so gering ist, dass man ihn nicht als stilprägend für die Proggies aus Baltimore nennen kann.

Größtes Problem bleiben die Vocals, die oft sehr / zu hoch sind und dadurch (über)anstrengt wirken. So ist es nicht zu überraschend, dass zwei Instrumentals zu den Höhepunkten des Albums gehören. Dazu gehört die Fun Nummer „Back where the Daffodils glow“ und das kraftvolle „The Depths of Reason“.

Wer das Spektrum der Band abtasten möchte, hört sich die melodische Ballade „(A Song for) Dragons“ an, den melodischen Power Prog „Insomnia“ mit seinem schönen E-Gitarren Solo und „...but what's the Question“ mit seinen rockenden Riffs.

Die Scheibe ist kein Muss, aber ein solides Kann, vielleicht sogar ein Sollte.

Norbert von Fransecky