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Simon Scott

Insomni

Info Musikrichtung: Experimental / Avantgarde / Postrock / Drone VÖ: 25.09.2015 (As International) Internet: http://www.simon-scott-blogspot.co.uk http://www.simonscott.org

Der 1969 geborene Brite Simon Scott ist eigentlich Schlagzeuger und war neben seinen Soloprojekten bereits in vielen Bands aktiv. Die bekanntesten davon dürften woh die Shoegazer Slowdive sein, welche sich just 2014 nach fast 20 Jahren reformiert haben.

Auf seinem neuen Soloalbum Insomni (sein neuntes), übt er sich in avantgardistischer, dem Postrock naher aber auch seine Shoegazewurzeln nicht verleugnenden, atmosphärischen Instrumentalmusik. Hier setzt er 6- und 12-saitige Gitarren, Elektronik, Radio und spezielle Mikrophone und Mischgeräte ein um, seine soundtrackartige Musik zu kreieren.

Das Eingangsstück “An angel from the sea kissed me“ weist dann noch sehr deutlich auf seine Wurzeln, arbeitet es doch mit Wall-of-Sounds, erzeugt durch verfremdete Gitarren- und elektronische Klänge. Diese Elemente tauchen immer wieder in den sich langsam aufbauenden Stücken auf. Sanfte elektronische Keyboardsounds, Geräusche und elektronische Sounds kreieren häufig zunächst melancholische Landschaften, die dann plötzlich in diese Feedback-, ja Post-Dronesounds münden.

Die Vermengung der verschiedenen Stile gelingt Simon Scott sehr gut. Und dies - das ist seine tatsächliche Leistung - ohne zur unhörbaren Avantgarde zu verkommen, denn alle Tracks werden von Melodien getragen, die sich mal mehr, mal weniger deutlich ausprägen. Die Vermengung der Fieldrecordings mit den Sounds und Klängen ist ebenso otimal abgestimmt und alle elf Stücke ergeben eine wunderbare, gut hörbare Einheit, was durch die Tatsache, dass auf der CD nicht die Einzellängen, sondern jeweils der Startzeitpunkt auf der CD vermerkt sind, unterstützt wird. Und wenn dann noch so eine wunderbare Ballade mit zwei akustischen Gitarren wie “Nettle bed“ das ganze auflockert, geht dem Hörer das Herz auf.

Insomni ist ein starkes, avantgardistisches, irgendwie fast neoklassisches und doch auch poppiges Album geworden. Ein Soundtrack für Kopfkino der besonderen Art.

Wolfgang Kabsch