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Living Sacrifice

Reborn

Info Musikrichtung: Christlicher Death Metal VÖ: 01.04.2004 (Solid State / Gerth) Gesamtspielzeit: 48:31

Sie stellen weder Geschwindigkeits- noch Brutalitätsrekorde auf, sorgen aber dafür, dass aggressives, kraftvolles Death Metal Gebolze fast durchgehend im Midtempo aus den Boxen donnert.

„Wiedergeboren“ nennt sich das wieder veröffentlichte Album von 1997. Und ja, das ist christlich fromm gemeint. Ob Herren, wie George W, die ihr Christ-Sein ja auch wie ein Fahne vor sich her tragen, mit dieser Art Gemetzel etwas anfangen können, dürfte allerdings eher fraglich sein. Der US-Präsi schient es ja eher zu lieben, wenn ECHTES Blut fließt. Living Sacrifice stehen möglicherweise sowieso seinem Vorgänger näher. Zumindest stammen sie aus demselben Kaff, Little Rock in Arkansas, wie der ebenfalls "wiedergeborene" Ex-Präsident Clinton.

Passend zu den musikalischen Mörder-Attacken schmücken die Nägel Christ das CD-Cover und die Tracks sollen wohl das Gefühl vermitteln, das den Herrn erfüllt hat, als man ihm das Stahl durch die Arme getrieben hat. Die lebendigen Opfer brauchen es aber nicht durchgehend brutal. “Sellout“ begrüßt den Hörer mit einem ruhigen akustischen Gitarren-Intro und “Presence of God“ ist gleich ein reines Instrumental auf akustischen Saiten. Die Anwesenheit des Herren scheint offenbar selbst das Brutalo-Quartett zu besänftigen, das vorwiegend mit heftig mahlenden Gitarren alles zerschreddert, was ihnen in den weg kommt. So schenkt uns die “Presence of God“ eine Prise Abwechslungsreichtum, der beim Hören die Möglichkeit zum Aufamten gibt.

Die Herren mit der 666 auf der Brust und den gespreizten Fingerchen sollten sich dennoch erst mal in Sicherheit bringen. Living Sacrifice scheinen solche Späße mit alttestamentarischer „Zärtlichkeit“ zu quittieren.

Norbert von Fransecky