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Lucero

All A Man Should Do

Info Musikrichtung: Rock VÖ: 18.09.2015 (ATO Records) Gesamtspielzeit: 42:39 Internet: http://www.luceromusic.com/ http://atorecords.com/

Lucero wurde bekannt als Country-Punk-Rock-Band, sie stammt aus Memphis, Tennessee, wo sie 1998 erstmals in Erscheinung trat, mit einer ersten Plattenveröffentlichung zwei Jahre später.
Als Synthese von Soul, Rock und Country wurde ihre Musik beschrieben.

Nach und nach, besonders auffällig auf ihrer Platte aus 2012, “Women & Work”, integrierte man eine Bläsersektion und verstärkt die Pedal Steel, Keyboards und einen Gospelchor.
Von Punk ist eigentlich keine Spur mehr. Möglicherweise hat die Art des Sängers, zu singen, noch gewisse Rückstände hinterlassen. Ja, Ben Nichols, der Frontmann, ist sehr prominent und stellt schon fast das Aushängeschild der Band dar. Und genau das ist für mich ein wenig der Schwachpunkt dieser Platte.
Denn der Gesang und das, was die Band spielt, empfinde ich nicht unbedingt als Einheit. Dieses kommt im Übrigen auf der letztjährigen Liveplatte, “Live From Atlanta“, sogar noch mehr zum Tragen. Manchmal klingt die Art, zu singen, etwas angestrengt und steht im Gegensatz zu der sonst lockeren Art, mit der die Band spielt.

Manchmal treffen wir auf diesen coolen trockene Rock à la Faces (“Young Outlaws“), dann gibt es auch wieder einen dicken Hauch Southern Rock, mit diesem speziellen Memphis-Feeling.
“The Man I Was“, das klingt etwas nach R.E.M., und “Can't You Hear Them Howl” weist den Weg eindeutig und unverkennbar in Richtung der Rolling Stones.
“They Called Her Killer” mit dem melodieführenden Akkordeon könnte auch aus der Schmiede von Dire Straits entstanden sein, und der letzte Song ist ganz sinnig und leicht und locker, mit einem angenehmen Westcoast-Feeling.
Also rundum, bis auf einige persönlich geprägte Abstriche ist der Band ein unterhaltsames Album gelungen.

Wolfgang Giese