Reviews

Vianney

Idées Blanches

Info Musikrichtung: Pop VÖ: 21.08.2015 (Universal) Gesamtspielzeit: 40:24 Internet: http://vianney-musique.com/ http://www.universal-music.de/home/alle-genres

Vianney Bureau so heißt er eigentlich, der am 13.Februar 1991 geborene Künstler, einer Jener, die einst in einer Talentshow entdeckt wurden.
Ein Debüt-Album, dass sich im Wesentlichen textlich um Liebe handelt, und dabei klingt es eher optimistisch denn tieftraurig, was dieses Thema betrifft.
Das Ganze ist in zeitgemäße Popmusik gekleidet, dazu gibt es eine Prise Chanson, ein wenig Folk, und das ganze abwechselnd auf akustisch geprägter oder elektronisch bearbeiteter Flamme gekocht.
Sehr angenehm und heimelig wirkt die Atmosphäre und oft ist es einfach nur schön, was der junge Bursche mit leidenschaftlicher Stimme engagiert vorträgt.

Und das sind sehr leicht-luftige Melodien von eingängigem Charakter, sehr schnell zugänglich, aber nicht jener Sorte, die schnell verpuffen, sondern durchaus das Zeug haben, hängen zu bleiben. Besonders trifft das auf “Pas là“ zu, denn das hat echten Hitcharakter und könnte auch ein Anwärter auf die Teilnahme am ESC sein, eine wunderbare Ballade, von leichter Akustikgitarre getragen und Streichern umschmeichelt wird. Das ist einer jener Songs, die man immer gern wieder hören möchte, weil sie sich tief eingraben, das dieses Teil noch nicht in den internationalen Hitparaden zu finden ist, könnte an der französischen Sprache liegen. Denn der junge Mann dürfte es schwierig haben, diese Platte außerhalb Frankreichs unter die Leute zu bringen, es sei denn, er wagt eine Veröffentlichung mit englischen Texten.
Aber auch “Aux débutants de l'amour“ mit leichter Reggae-Ausrichtung kann punkten hinsichtlich des Wiedererkennungswerts. Sehr schön finde ich, dass hier ein akustischer Bass herangezogen wurde. Sehr eng am Zeitgeschmack ist auch der zweite Song mit schneller Textfolge, nahe am Rap.

So pendeln die Stücke zwischen Aktualität und klassischen dauerhaften Popelementen.
“Chanson dhiver“, das ist ein Song, auf den wartet man eigentlich bei einem französischen Sänger, mit der besonderen Dramatik des Chansons, dabei kommt diese jedoch erst richtig zum Tragen mit dem letzten Song, “Mon étoile“. Zwischen den überwiegend hochwertigen und niveauvollen Songs gibt es allerdings die eine oder andere Pop-Gefälligkeit, wie das relativ glatte “Labello“.
Wer übrigens mitspielen möchte, kann auf die im Booklet abgedruckten Tabulaturen zurückgreifen.

Wolfgang Giese