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The Grateful Dead

30 Trips Around the Sun: The Definitive Live Story 1965–1995

Info Musikrichtung: West Coast Rock, Jam Rock VÖ: 18.09.2015 (Rhino) Gesamtspielzeit: 277:05 Internet: http://www.dead.net http://warnermusic.de/ http://networking-media.de/

Nach der mit zwei CDs ausgestatteten Rückschau auf das Studioschaffen dieser Band kommt nun auf vier CDs der Versuch, Grateful Dead, ebenfalls in chronologischer Abfolge, als Live-Band repräsentativ darzustellen. Die Sammlung enthält einen Titel aus jedem Jahr ihres 30-jährigen Bestehens.
Dabei ist 30 Trips Around the Sun: The Definitive Live Story 1965–1995 lediglich ein Appetithäppchen auf die zeitgleich erscheinende Kollektion, die sage und schreibe achtzig(!) CDs umfasst! Dort gibt es dreißig bisher unveröffentlichte komplette Shows zu hören.

Nun, viele Fans bevorzugen Liveaufnahmen der Band, gilt sie doch als Mutter der Jam-Bands schlechthin. Und das wird in den oft langen Aufnahmen auch bewiesen. Aber es gibt auch Gegner der Gruppe, die ihre Musik ganz einfach langweilig und langweilend fanden/finden. Gut, oft sind es auch endlos erscheinende Gitarrenschleifen von Jerry Garcia, die oft mehr entspannt denn enthusiastisch vorgetragen wurden.
Dabei wurden ständig Elemente aus Folk, Blues, Country, Jazz, Psychedelic und Reggae auf der Basis des federnd rockenden Rhythmusteppichs zweier Schlagzeuger zu diesem unwiderstehlichen Mix vereint. Nicht immer wurden dabei musikalische Höchstleistungen erzielt, die aber auch nicht maßgeblich waren. So eine Aussage von Bill Graham (Fillmore): "They're not the best at what they do, they're the only ones that do what they do.”

Als Kriterium für die Zusammenstellung dieser 4-CD-Box war vorrangig, aus jedem Jahr des Bestehens der Band einen Livesong zu präsentieren. Ausnahme ist der erste Song der ersten CD, hier handelt es sich um eine Studioaufnahme vom 3.November 1965. Dieses ist ein Stück aus der ersten Studio-Session.
So ist es gelungen, die Entwicklungskurve gut darzustellen, als auch die jeweiligen Eigenarten der Bandmitglieder, alle auf ihren Instrumenten mit eigenem Stilanspruch, und hier zu einem neuen Ganzen vereint. Jeder hatte letztlich unterschiedliche Wurzeln und Vorbilder. Auf diese Weise kamen Musiker zusammen, die so verschiedene Stile von Folk, Bluegrass, Rock ‘n‘ Roll, Jazz, elektronischer Musik, R & B, Gospel, World Music und Rock einbrachten und integrieren konnten. Die meisten dieser Elemente wurden jedoch so perfekt vermengt, dass sie letztlich als Teil des Gesamtsounds fungierten.

Die eigentlich bei jedem Konzert aufgeführten Stücke “Drums“ und “Space“ sind bei dieser Zusammenstellung nicht berücksichtigt worden, dafür hat man auf das unvermeidliche “Dark Star“ nicht verzichtet und hier in einer Version aus 1968 berücksichtigt.
Das oft Hypnotische ihrer Konzerte ist sehr gut eingefangen worden und diese Kollektion bildet das für die Band so typische Live-Feeling hervorragend ab. Wer dann also noch tief in die Tasche greifen möchte und echter Fan ist, dem steht es mit dem 80-CD-Set überlassen. Für alle anderen sollte diese 4-CD-Kollektion ausreichend sein.
Im ausführlichen Booklet wird jedes der dreißig Stücke von Jesse Jarnow einzeln kommentiert, so dass zum Hör-auch noch das gewisse Quäntchen Lesespaß mit vielen Informationen hinzukommt.

Wolfgang Giese