Reviews

Barbara Blue

Memphis Blue, Sweet, Strong & Tight

Info Musikrichtung: Blues/R&B/Soul VÖ: 28.08.2015 (BIG Blue Records) Gesamtspielzeit: 50:30 Internet: http://www.barbarablue.com/ http://www.hemifran.com/index.html

Man kann es kaum glauben, diese stimmgewaltige Dame zählt zu den Bleichgesichtern.
Ja, denn mit der Kraft und dem Groove farbiger Kolleginnen setzt Barbara Blue maßgebliche Akzente.

Aufgenommen in den historischen altehrwürdigen Royal Studios ist es selbstverständlich, dass auch die hervorragende Hausband beteiligt wurde, also The Royal Rhythm Section (ehemals The Hi Rhythm Section) und The Royal Horns.
Dazu kommen einige spezielle Gäste, wobei mich am meisten die Beteiligung des Gitarristen Ronnie Earl freut.

Neben einem satt mit Funk gefülltem Auftakt mit prominenten Keyboards und satten Bläsersätzen gibt Ronnie Earl dann auch schon gleich sein erstes Gastspiel auf “No Time To Cry“, und beweist mit seinem kurzen Auftritt sogleich seine große emotionale Stärke.
Ferner treffen wir auf treibend-swingende Bluessongs wie “Rudy’s Blues“ mit Einsatz der Trompete, satt stampfenden Memphis Soul wie aus den Siebzigern mit “VooDoo Woman“, ein Song, dem aber auch noch eine Prise Zydeco spendiert wurde , aber auch eine wunderschöne emotional sehr starke Ballade kann mit “Me & Jesus“ des Hörers Herz erfreuen. Hier wird dann auch noch eine dicke Prise Gospel serviert.

“Love is After Me“ glänzt mit einer treibenden Mischung aus dem Sound von Stax, Motown plus wiederum dem Einfluss des Gospel, bis dann erneut der gewisse Hauch der Musik Louisiana‘s/New Orleans‘ mit dem bewegenden “Coat & Hat“ begeistern kann. Auf “Memphis Stomp“ passiert genau das, was der Titel verspricht, und zum Schluss wird dann noch einmal tief in die Blueskiste gegriffen wird, ja, auf dem “800 Mile Blues“ zeigt Ronnie Earl noch einmal, wie man als Bleichgesicht den Blues authentisch darbieten kann, und Barbara zeigt hier noch einmal die ganze gefühlvolle Stärke ihres kraftvollen Gesangs und hat dabei ihre Stimme stets unter Kontrolle. Ein wunderbarer Abschluss dieser Platte mit dem Duo der Beiden!

Wolfgang Giese