Reviews
Presents Of The Past/Requests Revisited
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter, Folk Rock
VÖ: 11.09.2015 (Blue Rose) Gesamtspielzeit: 110:27 Internet: http://advanderveen.com/about/ http://bluerose-records.com/ http://oktoberpromotion.com/de |
1956 wurde der Niederländer mit kanadischen Wurzeln in Hilversum geboren. Bereits vor es den mittlerweile etablierten Begriff Americana gibt, für Musik, die ihre Quellen aus Rock, Country, Folk und Rock ‘n‘ Roll bezieht, und die man bequem in dieser Schublade ablegen kann, versuchte sich der Musiker bereits in genau dieser Richtung. Seit 1983 verzeichnet seine bereits über zwanzig Veröffentlichungen umfassende Diskografie Einträge und so sollte er beileibe kein unbeschriebenes Blatt mehr sein, ist aber dennoch weitestgehend noch immer relativ unbekannt.
Nun gibt es gleich zwei CDs auf einmal, CD 1 ist betitelt mit Presents Of The Past und enthält neue Songs, live ohne Publikum in einem kleinen Theater entstanden, in ganz reduzierter Instrumentierung
Die zweite Platte mit dem Titel Requests Revisited enthält Neueinspielungen von früheren Songs, die beim Publikum recht beliebt sein sollen.
Somit scheint eine Art Konzept hinter dem Projekt zu stehen, wird hier die ganze Bandbreite des musikalischen Schaffens des Künstlers abgedeckt, einen langen Zeitraum betreffend.
Während der Neueinspielungen der alten Songs sei Ad die Idee gekommen, auch noch neue Titel aufzunehmen, die aber mehr reduziert in der Ausführung sein sollten.
Einst war der Mann verschrien, ein Neil-Young-Epigone zu sein. Und in der Tat klangen einige Songs tatsächlich so, als hätte Neil sie selbst eingespielt. Mag sein, dass hier ein Vorbild Pate stand, doch hat sich das mittlerweile dergestalt relativiert, als dass Ad seine eigene Stimme gefunden hat, wenngleich die Young’sche Atmosphäre noch gelegentlich durchscheint.
Fast schon Sprechgesang ist es, das der erste Song bietet, mit ganz viel Ruhe. Hier spürt man schnell, dass man zur Ruhe aufgefordert wird, ja, man möchte sich zurücklehnen, das Booklet mit den Texten zur Hand nehmen und sich lesenderweise einfach in die Musik fallen lassen.
Auch Presents Of The Past ist ganz spartanisch, wie ein früher Bob Dylan, dazu ein Schuss Arlo Guthrie, dann noch eine Prise Steve Goodman, und wir haben einen tollen Song, gesungen mit der besonderen Stimme des Protagonisten.
Well Never Runs Dry hat durch den Einsatz der Mundharmonika durchaus etwas von Neil, auch durch den schleppenden Rhythmus ist es dessen Musik ähnelnd.
Durch das Akkordeon auf Music Waiting For Words gibt es noch einen Schuss Cajun und so ergibt sich eine sehr abgerundete und vielseitige Atmosphäre.
Die zweite Platte ist etwas anders.
Gleich kraftvoller im Vergleich startet sie mit First Feeling
Aber auch ganz kammermusikalisch anmutende Songs wie The Moment That Matters sind atmosphärisch gestaltet wie die meisten Titel der ersten CD. Sehr ruhig, mit Celloklängen untermalt, ist dieses Stück sicher eines der schönsten der gesamten Kollektion, Musik, die fast durchweg Ruhe, Beschaulichkeit, Vertrautheit und Harmonie ausstrahlt.
Der Knüller auf der zweiten Platte ist jedoch der knapp zwanzig Minuten lange Bonustrack, auf dem sich so auch solche illustren Musiker wie Al Kooper oder Leland Sklar verewigt haben. Mit insgesamt fünf Gitarristen brennen diese im Verlauf des sinnig beginnenden Songs ein feines Feuerwerk ab. Diese Atmosphäre dürfte jeden Neil-Young-Fan begeistern. Dieses Stück ist ein mehr als würdiger Abschluss dieser wirklich hervorragenden Doppel-CD, von der mir die zweite noch ein wenig besser gefällt.
Trackliste
1 Welcome To My Kitchen (4:47)
2 Presents Of The Past (3:19)
3 Long Ride (3:40)
4 Well Never Runs Dry (4:12)
5 Small Time Real Life Stories (7:29)
6 Another Life (3:39)
7 The Future Has Changed (3:30)
8 Music Waiting For Words (2:52)
9 World So Crowded (4:12)
10 Sister (3:50)
CD 2: Requests Revisited
1 First Feeling (3:27)
2 Anchor (5:15)
3 Blues So Bad (4:03)
4 Emigrant Family (5:27)
5 The Moment That Matters (5:01)
6 Well Of Wonder (8:17)
7 Soul Power (3:20)
8 Wonders Of The World (4:02)
9 Driftwood (4:33)
10 Still Now (5:35)
HiddenTrack:
11 Water Under The Bridge (19:58)
Besetzung
Ad Vanderveen (vocals, guitars, banjo, autoharp, percussion)
Timon van Heerdt (upright bass, lap steel)
Rene Kaaij (percussion, accordion, keybaords)
Kersten de Ligny (harmony vocal, percussion, autoharp)
The Maple Singers (choir - #4)
Lynn Miles (harmony vocal - #7)
Requests Revisited:
Ad Vanderveen (vocals, guitars, harmonica, bass, percussion, autoharp)
Rene Kaaij (drums, bass, piano, Hammond, accordion, percussion, vocals)
Kersten de Ligny (vocals, percussion)
Jim Morrison (violin)
Karen Joy Mc Coy (violin)
Maaike Peterse (cello)
Timon Van Heerdt (mandolin)
Rob Van Duuren (pedal steel - #6)
Dimitri Vlanderen (percussion, vocal - #9)
Personnel On Hidden Track (CD 2, #11)
Ad Vanderveen (vocal, guitar, bass)
Roel Overduin (drums)
Harry Stinson (drums)
Martijn van Donk (bass)
Leland Sklar (bass)
Rene Kaaij (Hammond organ)
Al Kooper (Hammond organ)
Timon van Heerdt (guitar)
Philip Kroonenberg (guitar)
Hand Minkema (guitar)
Ronnie Roelofsen (guitar)
Arend Bouwmeester (clarinet)
Kersten de Ligny (vocals, keyboard)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |