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Paul Simon

Original Album Classics

Info Musikrichtung: Pop/Singer/Songwriter VÖ: 04.09.2015 (1972-200 (Sony Legacy) Gesamtspielzeit: 270:48 Internet: http://www.paulsimon.com/us/home http://www.promo-team.de/

Ach, so manches Mal verstehe ich es nicht, warum es so ist.
Grundsätzlich ist es eine hervorragende Idee, Originalplatten von Künstlern zu koppeln, sie, wenngleich in spartanischer Ausstattung, in einer Box mit 5 CDs zu bestücken und zu einem sehr verlockenden Preis anzubieten. So kann man Lücken in der Diskografie gut und günstig schließen oder sich auch einmal bisher nicht so bekannten Künstlern öffnen.
Um an meine anfängliche Bemerkung anzuknüpfen, erscheint es mir dann unter diesem Gesichtspunkt nicht schlüssig nachvollziehbar, warum bei solchen Überlegungen die Chronologie oft völlig außer Acht gelassen wird.
So auch wieder im Falle des am 13.Oktober 1941 in Newark geborenen Paul Simon.

“Paul Simon”, “There Goes Rhymin´ Simon”, “Hearts And Bones”, “Songs From Capeman” und “You´re The One” sind die Kandidaten für diese Box, die somit nicht mit dem “Paul Simon Songbook” aus dem Jahre 1965, sondern mit dem selbstbetitelten Album aus 1972 startet. Diesem war seinerzeit ein sehr großer Erfolg beschieden, allen voran war es der ausgekoppelte Song “Mother And Child Reunion“, der mit seinem Reggae-Rhythmus betörte und die Platte fröhlich startete.
Dabei sollte man die zarte Schönheit solcher Songs wie “Everything Put Together Falls Apart“ nicht außer Acht lassen. Einer meiner liebsten Songs ist übrigens “Peace Like A River“ mit seinem besonderen harmonischen Charme. Immerhin ist die Platte auch gelistet in “Rolling Stone's 500 Greatest Albums of All Time“.

Weiter geht es mit der Platte aus 1973, “There Goes Rhymin´ Simon”, die ebenfalls zwei Hits hervorbrachte, “Kodachrome“ und “Loves Me Like A Rock“, die beide bis auf Platz 2 der US-amerikanischen Billboard-Charts kletterten. Mit Stilmitteln aus Dixieland und Gospel wurde das Klangspektrum bereits erweitert.

Weniger erfolgreich war “Hearts And Bones“, nun der erste Zeitsprung, aus 1983.
Mit “Rene and George Magritte With Their Dog After the War” enthält es einen sehr interessanten und ungewöhnlichen Song. Ursprünglich war es als als Album zusammen mit Art Garfunkel geplant. Diese Absicht zerschlug sich dann jedoch. Mit “The Late Great Johnny Ace” enthält die Platte eine Hommage an John Lennon. Letztlich sollte man dieses Album jedoch nicht unbeachtet lassen, ist die Musik doch durchaus beeindruckend.

Vierzehn Jahre, 1997, später entstand die Platte “Songs From The Capeman”. Es ist ein Konzeptalbum, mit dem Simon Songs aus dem von ihm gemeinsam mit Derek Walcott geschriebenen Musical “The Capeman“ präsentiert. Kommerziell wurde es ein Flop und allgemein fand das Album nicht die Zuneigung, wie man es im Allgemeinen von den übrigen Platten gewohnt war. Vielleicht liegt es auch an der recht unruhigen Mischung verschiedener musikalischer Stile, zwischen Pop, Jazz, Doo Wop, Rock ‘n‘ Roll und lateinamerikanischem Flair.

Zum Schluss ein Sprung in das Jahr 2000 mit der Platte “You´re The One”, durchaus erfolgreich in den USA, Kanada und Europa. Dabei blieb der Musiker seiner Art zu musizieren treu und wirklich Neues gab es nicht zu hören, qualitativ kann sich die Musik durchaus hören lassen, denn letztlich kam es immerhin zu einer Vertiefung des typischen Stils des Protagonisten. Viele sahen diese Veröffentlichung auch als eine Art Comeback nach dem Flop mit “Songs From The Capeman”.

Allen Einzel-CDs sind übrigens Bonustracks spendiert worden, Demos und Liveaufnahmen.
Bei allen Alben konnte Simon auf die Hilfe sehr bekannter Musiker zurückgreifen, allesamt Garanten für die hochwertige Musik, darunter einige Jazzmusiker. Hier eine kleine Auswahl, die erklärt, warum die Platten diese hohe Qualität aufweisen:

Hal Blaine, Ron Carter, Stéphane Grappelli, Stefan Grossman, Larry Knechtel, Mike Mainieri, Charlie McCoy, Airto Moreira, Cissy Houston, Pete Carr, David Hood, Richard Davis, Barry Beckett, Roger Hawkins, Grady Tate, Bernard Edwards, Al Di Meola, Steve Ferrone, Steve Gadd, Eric Gale, Anthony Jackson, Marcus Miller, Jeff Porcaro, Dean Parks, Richard Tee, Larry Campbell, Abraham Laboriel, Howard Levy.

Wolfgang Giese