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So there
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter, Kammer-Pop
VÖ: 11.09.2015 (New West Records / Pias / Routh Trade) Gesamtspielzeit: 51:54 Internet: http://www.benfolds.com https://www.facebook.com/BenFolds |
Ben Folds war schon immer ein Garant für coolen (Piano-)Pop, gewitzte bis spleenige Einfälle und stets bemüht sich und seiner Musik neue Seiten abzugewinnen. Egal ob mit seiner Ben Folds Five oder solo. Das neueste Ergebnis seiner musikalischen Reise hört auf den Namen So There und klingt absolut typisch nach Ben Folds - und dann doch wieder nicht.
Denn für So There hat er sich Schützenhilfe von der Streicherband yMusic geholt. Neben dem bekannten Klavier bestimmen Geigen, Flöten und Hörner das Bild. So klingen die acht gemeinsam ausgearbeiteten Songs wie moderne Kammermusik. Dessen unbescholten sind die Stücke aber ein großes Bekenntnis zum Pop. Denn Ben Folds hat deswegen keine andere Musik geschrieben. Sie klingt dieses Mal nur etwas anders. Durch überwiegendes Fehlen eines richtigen Schlagzeugs oder von Perkussion wesentlich weniger rhythmisch, dafür umso melodiöser, bei der gleichzeitigen Beibehaltung von Popstrukturen.
Man spielt sich mal beschwingt, dann wieder emotional und balladesk durch das Material. Die meisten Lieder sind dabei richtige Sternstunden. Zum Beispiel der lebendige Pop des Titeltracks oder der schwungvollen Eröffnung „Capable of anything“. Ebenso das melancholisch-ruhige „Phone in a pool“ oder das sparsame „I’m not the man“. Selten klang die Musik von Ben Folds dabei so filigran, ohne gleich in Kitsch zu verfallen. Trotz des Wohlklangs hat der Musiker aber nicht seinen Humor verloren, wie die nicht ganz ernst gemeinte Tonleiterspielerei „F10-D-A“ beweist.
Noch künstlerischer wird es im letzten Drittel des Albums. Dieses nimmt nämlich Ben Folds‘ „Concerto for Piano and Orchestra“ ein, das er zusammen mit der Nashville Symphony aufgenommen hat. Das ist - wie der Name bereits vermuten lässt - klassische Musik pur. Mal dramatisch, teils düster, dann aber wieder soundtrack- oder musicalhaft klingt das Ganze. Vielleicht interessant, aber am Ende doch nicht wirklich spannend.
Das gilt allerdings nicht für die acht mit yMusic eingespielten Titel. Denn diese überzeugen sofort. Ein liebenswertes Stück Musik. Chapeau Herr Folds!
Mario Karl
Trackliste
1 | Capable of anything | 3:50 |
2 | Not a fan | 3:33 |
3 | So there | 4:19 |
4 | Long way to go | 4:43 |
5 | Phone in a pool | 4:01 |
6 | Yes man | 3:57 |
7 | F10-D-A | 1:59 |
8 | I'm not the man | 4:35 |
9 | Concerto for piano and Orchestra, Movement 1 | 10:29 |
10 | Concerto for piano and Orchestra, Movement 2 | 5:45 |
11 | Concerto for piano and Orchestra, Movement 3 | 4:31 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |