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Al Kooper

Original Album Classics

Info Musikrichtung: Pop Rock VÖ: 4.9.2015 (1969-1973) (Sony Music) Gesamtspielzeit: 228'27 Internet: http://www.alkooper.com/ http://www.promo-team.de/

Al Kooper - So lernte ich ihn kennen:
CBS veröffentlichte seinerzeit den bunten Sampler That’s Underground. Darauf waren unter anderem zwei Beteiligungen des Musikers enthalten, einmal My Days Are Numbered aus seiner Zeit mit Blood, Sweat & Tears, und
You Don't Love Me aus der Supersession mit Mike Bloomfield und Stephen Stills.

Die Musik von Al Kooper einzuschätzen, fiel mir eigentlich nie so leicht.
Im Nachhinein betrachtet, empfinde ich so manchen Song in Richtung eines frühen Billy Joel, oder auch die technischen Spielereien eines Brian Wilson lassen oft grüßen.

Kooper wurde am 5. Februar 1944 in Brooklyn, New York als Alan Peter Kuperschmidt geboren. Erste musikalische Stationen waren die Band The Royal Teens (1959), er spielte als Gitarrist, und diverse Zusammenarbeiten mit Musikern wie Mike Bloomfield und Bob Dylan, sowie dem Blues Project (1966) und nachfolgend erfolgte seine Gründung der Band Blood, Sweat & Tears.
1968 erschien das das legendäre Album Super Session mit Stephen Stills und Mike Bloomfield, dem sogleich ein Livealbum nachgeschoben wurde, Live Adventures of Al Kooper and Mike Bloomfield. Nachfolgend erschienen die auf dieser 5-CD-Kollektion zusammengefassten Soloplatten, aus dem Zeitraum zwischen 1969 (I Stand Alone und 1973 (Naked Songs.
Allerdings ist die letzte Platte dieser Sammlung eigentlich die sechste Platte des Musikers, denn das 1972 erschienene Album A Possible Projection of the Future / Childhood's End fehlt aus mir nicht bekannten Gründen.

Nun, wie bei dieser Serie üblich, gibt es auch hier die nur ganz spartanische Aufmachung, also nur Außenhüllen, mit teils nicht lesbaren Angaben, und diese einfache Aufmachung kann nur durch den Preis entschädigt werden, der auf eine CD umgerechnet sehr passabel ist.
Wer jedoch nähere Informationen über die einzelnen Besetzungen und dergleichen haben möchte, muss sich damit zufrieden geben, was geboten wird.
Gerade im Fall der ersten Platte sollte man zufrieden sein, gab es sie doch eine ganze Weile schon nicht mehr.

Das Debütalbum I Stand Alone ist ein wilder Mix aus verschiedenen Stilen, Blues, Rock, Pop, Psychedelic, Country und Blood, Sweat & Tears klingen auch irgendwie durch.
Auf der Overture wird dann auch noch die Möglichkeit der Soundcollage genutzt.
So ein wenig erinnert das dann auch an das Beatles-Album Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band hinsichtlich der gewissen Experimentierfreudigkeit.

You Never Know Who Your Friends Are führt die Mischung des Debüts eigentlich nur fort, nur die üppige Instrumentierung der Streicher-Arrangements ist ein wenig in den Hintergrund getreten, und es werden nun auch überwiegend Eigenkompositionen geboten, allerdings habe ich den Eindruck, dass die Musik insgesamt ein wenig uneinheitlicher wirkt.

Und nun Easy Does It, das dritte Soloalbum, ehemals als Doppel-LP erschienen. Das Instrumentarium wurde nun erweitert, so erklingen auch eine Sitar, ein Vibrafon und elektronische Effekte. Insgesamt wird erneut ein extrem üppig anmutender Reigen geboten. Ferner nutzt der Protagonist selbst seine Fähigkeiten als Multiinstrumentalist.

Zum Nachfolger New York City (You're a Woman) ist zu bemerken, dass dieses eine unterschiedliche Ausrichtung aufweist, ist es doch an zwei verschiedenen Orten mit verschiedenen Bands aufgenommen worden. Acht Songs stammen aus Los Angeles und drei aus London, aufgenommen mit Mitgliedern der Band Hookfoot. Gelegentlich ergibt sich die sehr gemütliche Atmosphäre verschiedener Songs von The Band.

Und zum Schluss wird Naked Songs geboten, angesichts dessen, dass man Kooper auf dem Cover am Piano sitzen sieht, könnte man, in Verbindung mit dem Titel der Platte, vermuten, dass dieses auf Gesang und Piano reduzierte Songs sind. Mitnichten, auch hier ist eine komplette Band dabei. Diese Platte entstand eigentlich nur, um Vertragsverpflichtungen einzugehen.
Viel Synthesizer wird eingesetzt, und die alte allumfassende Mischung verschiedener Stile ist noch vorhanden, vielleicht ist noch ein Hauch Gospel dazugekommen. Viele Kenner betrachten dieses Album als einen Höhepunkt seines Schaffens.

Viele hochkarätige Musiker aus verschiedenen musikalischen Richtungen halfen bei der Entstehung mit, wie unter anderen Wayne Moss, Charlie McCoy, Ken Buttrey, Chuck Rainey, "Pretty" Purdie, Joe Farrell, Rick Marotta, Earl Palmer, Larry Knechtel, Joe Beck, Pete Drake und Charlie Daniels.

Wolfgang Giese