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Baby Grace

The divine Principle of Dancecore

Info Musikrichtung: Dancecore VÖ: 05.04.2004 (Flotainment) Gesamtspielzeit: 55:34 Internet: http://www.babygrace.de

Drei Elemente bestimmen die divine Principle of Dancecore. Da ist prägend im Vordergrund, absolut geil und völlig unüberhörbar die dunkle Stimme von Julita Elmas. So warm und soulig, dass die gute Dame eigentlich schwarz sein müsste. Weder die Kinderzeichungen, die das CD-Booklet an Stelle von Fotos schmücken, noch das schwarz-weiße Promofoto, bei dem sich Julita im Hintergrund räkelt, geben da keine eindeutige Auskunft, auch wenn eine gewisse Whoopi Goldberg-Ähnlichkeit da ist.

Element zwei sind aggressiv harte Metal-Gitarren, die in dieser Soul-Umgebung eigentlich gar nichts verloren haben, aber dennoch hervorragend passen. Zum Metal lassen sie das Baby Grace aber nun auch nicht mutieren. Headbangen ist nicht. Dafür bietet der Grundrhythmus viel zu Disco-kompatible Tanzgrooves. Element drei. Und das Ganze wird nun nicht stumpf in hirntote Vierviertelrhythmen für Tanzhallenmäuse gegossen, sondern ist intelligent zu ende komponiert, so dass man die Vokabel „progressiv“, die im Promoblatt herumgeistert zwar mit Vorsicht, aber dennoch nicht ganz unberechtigt gebrauchen kann.

Vergleichbares? Gibt es, aber nur entfernt. Da sind zum einen die soulig bluesigen Atlantis aus seligen Krautrocktagen, die mit Inga Rumpf einen ähnlichen Effekt erzeugen konnten; zum anderen Mothers Finest mit ihrem Funk-Metal-Crossover. Aber Baby Grace bleiben daneben eine eigenständige Größe.

Gar nichts zu mäkeln? Aber klar doch. Fünf Minuten Pause vor ’nem dreineinhalbminuten Bonus-Instrumental ist ein abgestandener Gag. Und die Operetten-Backings von Claudia Hernández gehören in die Tonne. Das aber sind Marginalien, die nicht vom Kauf abhalten sollten.

Norbert von Fransecky