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Reviews

Deryl Dodd

Stronger Proof


Info

Musikrichtung: Country / New Country

VÖ: 05.10.2004

(Dualtone)

Gesamtspielzeit: 30:19

Internet:

http://www.deryldodd.com

Gute Nachricht für alle Freunde von traditionell verwurzeltem New Country- und Honky Tonk Sound: Deryl Dodd meldet sich nach seinem starkem Album Pearl Snaps aus dem Jahr 2002 mit seiner aktuellen Produktion Stronger proof und unverändert großer Klasse zu Wort.
Die Mischung des neuen Albums macht dabei so richtig was her, Deryl Dodd wechselt gekonnt zwischen schmissigen Honky Tonk Nummern, moderneren New Country Stücken, sehr feinfühligen Balladen und auch druckvollen Country Rock Songs.

Im Einzelnen:

Der Opener "Never again" ist ein wunderbar lockerer und schwungvoller Pure Country Honky Tonker mit herrlichen Steel Guitar- und Fiddleklängen, die von fröhlich klimperndem Piano untermalt und von kräftigem Schlagzeug vorangetrieben werden. Der Song geht sofort in die Beine und genauso direkt auch ins Ohr, besonders schön ist hier auch der Harmoniegesang in den Refrains, der irgendwie an den typischen Buck Owens-Sound erinnert.

"Stronger Proof" bleibt ebenfalls in der traditionellen Country/Honky Tonk Spur und bewegt sich diesmal eher im Midtempo-Bereich. Aber genau wie beim vorangegangenen Song glänzt die Instrumentierung wieder mit bodenständigem und unverfälschtem Country Sound. Mit dem unverwechselbaren Kick in der Stimme lässt Deryl Dodd mit seinem authentischen Gesang keinen Zweifel aufkommen, dass er sich hier voll in seinem Element bewegt.

Eine ganze Spur härter geht es bei "Something ain't always better (than nothing)" zur Sache, hier gibt Deryl Dodd zur Abwechslung mal einen rockigen New Country Titel zum Besten, in dem es so richtig schön knackig zur Sache geht. Fetzig knarrige E-Gitarren mit tollen Solis und harte Drums peitschen den dynamischen Titel voran und auch bei dieser Gangart gelingt es Deryl mühelos, gesanglich Akzente zu setzen. Die Countryelemente gehen aber auch bei diesem Song trotz allem nicht verloren, was nicht zuletzt auch dem munteren Honky Tonk-Piano zu verdanken ist, das hier immer wieder im Background zu hören ist.

Mit "Outside lookin' in" erwartet den Hörer nun die erste Ballade des Albums. Deryl Dodd darf man wohl getrost zu jenen Sängern zählen, die es unglaublich gut verstehen, solche Balladen in unvergleichlicher Art und Weise voller Emotionen an den Zuhörer zu bringen und dabei für richtiges Gänsehaut-Feeling zu sorgen. So auch bei diesem Song, der zu den besten Balladen eines Deryl Dodd gehört. Sehr zurückhaltend und gefühlvoll arrangiert, mit feinen Steel Guitar-, Fiddle- und Pianoklängen geht der Titel runter wie Öl.

Sehr munter und spritzig geht es dann bei "More of the same" zu, hier gibt es wieder modern arrangierten Honky Tonk Sound zu hören, der von twangenden Gitarren beherrscht wird.
Dass man einen ausgelutschten und etwas leblosen wirkenden 70er Jahre Song in einen richtigen Kracher verwandeln kann, das zeigt Deryl Dodd mit der Neuauflage des Kenny Rogers-Titels "Love or something like it". Der Song strahlt jetzt enormen Druck und Power aus und klingt wie nach einer Frischzellen-Kur. Dynamische, kratzige E-Gitarren drücken dem Titel ihren Stempel auf und verschaffen dem Song zusammen mit den knalligen Drums gehörig Beine.

"She does the best she can" präsentiert danach ruhigere Töne und führt wieder in den Bereich
traditionelle New Country Ballade zurück, bevor es mit "Livin' where you told me to go" einen schwungvollen und eingängigen New Country Titel zu hören gibt, der sehr radiotauglich klingt und damit großes Hitpotenzial aufweist. Aber keine Angst, auch dieser Titel bleibt absolut popfrei und Country wird hier weiter großgeschrieben, irgendwie würde dieser Song auch perfekt zum Stil von George Strait und auf dessen Hitalbum passen.

"Let me be" lässt es dagegen dann wieder krachen, den Song kann man wohl am ehesten mit einer Mischung aus New Country und Southern Country Rock umschreiben, auch hier geht es mit den powernden E-Gitarren wieder so richtig schön gitarrenlastig in die Vollen. Der Titel klingt unheimlich energiegeladen und knackig und fördert einen wunderbar geradlinigen, erdigen Country Rock-Sound zu Tage.

Den Abschluss des Albums bildet "The crowd", ein feiner und eingängiger Midtempo-Song, mit dem es wieder in den traditionellen Countrybereich übergeht. Purer Country-Sound, der schön klar und schnörkellos arrangiert ist und dabei die akustischen Instrumente wieder mehr in den Vordergrund treten lässt.

Fazit:

Dieses Album bietet dem Fan alles, was er von qualitativ guter Country Musik erwartet.
Deryl Dodd lässt seinem Können als Sänger und Songschreiber auch auf dem neuen Album freien Lauf, entstanden ist mit Stronger Proof dabei ein besonders abwechslungsreiches, sehr geschlossen wirkendes Album, das seinen einzigen Fehler darin besitzt, dass es nach zehn Titel und gut 30 Minuten Laufzeit viel zu früh zu Ende geht. Hier würde man sich gerne noch ein paar "Zugaben" wünschen, denn es macht unheimlich viel Spaß, Deryl Dodd hier zuzuhören.
Die ehrliche, bodenständige Mischung aus New Country/Pure Country/ Honky Tonk und etwas Country Rock dürfte für jeden das richtige bieten, der sich etwas abseits des gängigen Mainstreams zu Hause fühlt und von poppigen Countryklängen lieber verschont bleiben möchte.



GeraldH

Trackliste

1Never again 3:01
2Stronger proof 2:59
3Something ain't always better3:14
4Outside lookin' in 2:58
5More of the same 2:37
6Love or something like it 2:49
7She does the best she can 3:32
8Livin' where you told me to go 3:10
9Let me be 3:09
10The crowd 2:50

Besetzung

Acoustic Guitar - Deryl Dodd, Steve Rhian
Electric Lead Guitar - Steve Rhian
Electric Rhythm Guitar - Troy Lancaster
Steel Guitar - Robby Turner
Fiddle - Glen Duncan
Bass Guitar - Kerry Wilson
Drums - Eric Nelson
Piano - Barry Walsh, Catherine Styron-Marx
Harmony Vocals - Dennis "Doc" McCracken

Produzenten: Deryl Dodd & Shane Decker
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger