Reviews

Ivo Neame

Strata

Info Musikrichtung: Jazz/Fusion VÖ: 10.07.2015 (Whirlwind ) Gesamtspielzeit: 49:16 Internet: http://ivoneame.co.uk/ http://www.uk-musikpromotion.de/kontakt.html http://www.whirlwindrecordings.com/

Ivo Michael Beale Neame wurde am 13. März 1981 in Kent geboren.
Zwar studierte er Saxofon, doch später erfolgte der Wechsel zum Piano.

Sein Debütalbum Swirls And Eddies stammt aus dem Jahre 2007 und diese Platte ist die vierte Soloveröffentlichung.
Gleich zu Beginn wird viel Energie freigesetzt, und Piano, Vibrafon und das Saxofon setzen Akzente.
Dabei entwickelt sich der Personality Clash in seinem Verlauf ständig, ändert die Richtung, treibt voran, stoppt das Tempo, und fordert den Hörer gleich gewaltig, in positivem Sinne, fühle ich mich doch angenehm ‘genötigt‘, volle Aufmerksamkeit aufzufahren. Aufmerksamkeit, die durch die brillante musikalische Umsetzung bestens belohnt wird.

Etwas ruhiger, mit einem dezent pulsierendem Basspart, und über leicht schwingendem Rhythmus, fast eine typische ‘ECM-Atmosphäre‘ scheint erzeugt zu werden, und dazu passend auch der Saxofon-Beitrag von Tori Freestone, die nicht nur hier gewisse Spuren von Jan Garbarek aufweist.
Und überhaupt gefällt mir das Spiel der Dame sehr gut, agiert sie doch sehr emotional und ausdrucksstark, und das Zusammenspiel zwischen ihr und dem äußerst virtuosen Piano ist oft beeindruckend, beispielsweise besonders gut zu hören beim OCD Blues. Und dazu ist es die Rhythmusgruppe, die mir sehr gut gefällt, mit diesem unglaublich einfühlsamen Spiel, das ist nicht rein rhythmische Untermalung, das ist Mitgestaltung des Gesamten.

Viel Jazz, mit Anteilen aus überwiegend der Zeit des Hard Bop, verbunden mit Fusion-und dezenten Jazz-Rock-Einschüben, bestimmt dieses bunte Bild. Dazu werden ebenfalls Folk-Elemente verarbeitet, man höre doch bitte einmal dem Folk Song zu, der uns in den Nahen oder Mittleren Osten verfrachtet, hier wird das noch durch das Akkordeon unterstrichen.

Sehr angenehm auffällig empfinde ich auch das Trio-Stück mit Piano, Bass, Schlagzeug, Eastern Chant, das sehr verträumt und elegant vorgetragen wird, und hier zeigt sich die ganze Klasse des Pianisten, der sich in sechs Minuten im Verbund mit der Rhythm Section eindrucksvoll darstellen kann.

Wolfgang Giese