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The Last Hurrah!!

Mudflowers

Info Musikrichtung: Country Rock / Westcoast / Americana VÖ: 7.08.2015 (Rune Grammofon) Gesamtspielzeit: 37:05 Internet: http://www.runegrammofon.com

Bei diesem Album musste ich gleich mehrfah nachlesen und nochmals hin hören. Mudfowers bietet zehn tief Country- und Americana.getränkte Stücke mit viel Streichern und schönen, nah an der Kitschgrenze verlaufenden Melodien. Der Sound des Albums klingt sehr authentisch. Soll heißen, nach der Hochzeit dieser leicht psychedelisierten, etwas angepoppten Americana Ende der 60er, Anfang der 70er. Die Band dahinter, The last Hurrah!!, kommt dann überraschenderweise aus Norwegen und die Aufnahmen stammen tatsächlich aus 2015, nicht aus 1970.

Das vorliegende Album ist das dritte der Norweger und sie bieten hier tatsächlich den wohl besten Americana der oben genannten Prägung, welcher nicht aus den USA stammt. Die schwülstigen Streicher, der sehr treffende weibliche Gesang, die Instrumentierung mit der feinen Pedal-Steel-Gitarre, dem so typischen Schlagzeugspiel und der herrlichen Orgel.

Glücklicherweise zeigt die Band auch ihre Bluesaffinität auf dem Stück “You soothe me“. Eine wunderbare Abwechslung zu dem vorher gebotenem Schmock (positiv gemeint). Schweres Schlagzeug, wummernder Bass, geile Schweineorgel und klasse Gitarrensolo mit dem der Blues schön psychedelisch (und wundervoll an einige Floydstücke der Frühzeit erinnernd) abhebt. Auf dem Folgenden “Tried to loose you“ werden die Stile dann gemischt. Zackige Bluesrockeinflüsse treiben den Song voran, der Gesang erinnert wieder an die Americana-Stücke. Gitarrenspiel und Mundharmonika runden diesen flockigen Song ab. “The Jig“ schließt das Album dann wieder mit dem Americana der ersten Songs in etwas schnellerer Variante stimmig ab.

Ein Album ohne jegliche Innovation, aber mit bester Instrumentierung und schönen Melodien auf denen einfach alles passt. Eigentlich ist der in den ersten sieben Songs gebotene Stil sogar nicht meins, doch wird er hier so sympathisch rüber gebracht, dass er sogar mir gefällt. “You soothe me“ ist über jeden Zweifel erhaben und wird bei mir sicher noch öfter laufen.

Wolfgang Kabsch