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Mr. Vast

Touch and Go / Problems with light (7“)

Info Musikrichtung: Art Pop / Indie Pop / Alternative Pop VÖ: 3.07.2015 (cack Records) Gesamtspielzeit: 7:44 Internet: http://mrvast.com

Zweieinhalb Jahre nach seinem grandiosen Debüt Grievous Charm taucht der ominöse Mr. Vast wieder auf. Natürlich ist sein Debüt nicht der verdiente Megaseller geworden, sondern musste sich sogar ein neues Label zum Veröffentlichen seines Nachfolgers suchen. Vorab wird nun die Double-A-Side-Single (interessiert ein solches Relikt aus den 70er Jahren im Zeitalter seelenloser Downloadmusik tatsächlich noch wen?) Touch and Go / Problems with Light veröffentlicht.

Und Mr. Vast will nun wohl mit aller Macht erfolgreich werden. Das ist nur teilweise ironisch gemeint, denn beide Stücke dieser Single sind sehr eingängig und “Touch and go“ enthält sogar sehr moderne Drum'n'Bass-Elemente am Ende. Doch in erster Linie ist es ein gottverdammter Funk-Song den Prince auch nicht viel besser hinbekommen hätte. Ein pumpender Bass in bester "Another one bites the Dust"-Manier, funky Gitarren die sehr stark an Prince und 7 oder auch die funkigen Talking-Heads-Sachen erinnern. Im zweiten Teil mischen sich dann die eben erwähnten moderneren Klänge hinzu. Insgesamt eine absolute Hammernummer, vollendet durch den etwas zickigen Gesang und den eingestreuten elektronischen Effekten.

“Problems with Light“ bezieht sich dann ein wenig auf Michael Jacksons "Thriller" (sehr ironisch jedoch), startet mit einer ähnlich dunklen erzählten Einlage, setzt dann ebenfalls sehr moderne und poppige Drum'n'Bass-Keyboards und elektronische Beats und Bässe ein. Verziert mit Klängen aktueller wie schwer Achtziger-orientierter Electronica, entwickelt sich ein ebenfalls sehr tanzbares Stück mit etwas weniger Pep, aber nicht weniger Appeal. Und wer aus den 80ern kommt wird auch noch wunderschöne Anleihen an Laid Back ("Bakerman") erkennen.

Zwei nun ziemlich vom Erstling abweichende Stücke die trotzdem die Spannung auf das wohl im September erscheinende Album machen.

Sommermucke von Mr. Vast


P.S.: Nach meiner letzten Review meldete sich Mr. Vast per E-Mail bei mir. Ein sehr angenehmer, in Hamburg lebender Musiker. Er freute sich darüber, dass es noch andere Menschen gibt, die das Münchner Narcotic Slave Orchestra kennen. Das Rätsel, ob er mit dieser Band zu tun hat(te), löste er jedoch leider nicht auf.

Wolfgang Kabsch