Reviews
The Pekin Tape
Info
Musikrichtung:
Soft-Prog
VÖ: 28.11.2014 (1973) (Rockville / Soulfood) Gesamtspielzeit: 68:15 |
Manchmal schreibt die Musikgeschichte seltsame Geschichten. Auf Grundlage eines im Oktober 1973 eingespielten Demobandes erhielten Pavlov’s Dog einen enorm hoch dotierten Plattenvertrag. Die Plattenfirma lies das Demo allerdings in den Archiven verschwinden und schickte die Truppe um Sänger David Surkamp erneut ins Studio, wo das aufgenommen wurde, was 1975 unter dem Namen Pampered Menial als Debütalbum erschien. Enthalten waren nur fünf der zehn Songs, aus denen die Pekin Tapes, so wurde das namenlose Demoband genannt, bestanden und die in stark veränderten Versionen.
Seit 1977 die Golden Voice Studios, wo die Masterbänder des Demos lagerten, abbrannten, galten die Pekin Tapes als endgültig verloren. 2014 wurde eine Kopie in einem privaten Nachlass entdeckt, so dass das Material jetzt zum ersten Mal sorgfältig restauriert erscheinen kann. Es wurde ergänzt um Demos zum Demo, die ein halbes Jahr früher eingespielt wurden.
Die Pekin Tapes lassen bereits den weichen Schnulz erkennen, der sich aus Surkamps schmelzender Stimme ergibt. Das wirkt sich auf diesem Album aber nicht ein einziges Mal negativ aus. Daneben gibt es reichlich Rock und Rock’n’Roll, häufig mit jaulender Vintage (logisch!) Orgel – und viele Querverweise auf andere 70er Jahre Bands.
„Time“ plätschert nett dahin und wertet sich mit leicht jazzigen Improvisationen und viel Piano auf. Das treibende „Song Dance“ klingt wie Jethro Tull ohne Querflöte. Das weiche Epos „Clipper Ship“ schmückt sich mit perlendem Piano und Streicherkulisse. Eins der Highlights ist der an Kansas angelehnte instrumentale Longtrack „Preludin & Fellacio in E minor”, der Schlusstrack des ursprünglichen Albums. Nun endet es mit dem rauen „I wish it would rain“, das zwischen Who-Gitarren Crescendi und fröhlichem Folk changiert.
Weitere Highlights sind „Natches Tree“, Rock’n’Roll mit viel Orgel und der tolle Groover „Stomp Water Magic“ mit seinem knackigen Refrain.
Mal wieder ein Beispiel für „Ausgrabungen“, die sich richtig lohnen!
Trackliste
1 | Subway Sue | 5:52 |
2 | Natches Trace | 3:58 |
3 | Time | 5:24 |
4 | Stomp Water Magic | 3:50 |
5 | It's all for you | 5:22 |
6 | Song Dance | 5:44 |
7 | Dreams | 4:58 |
8 | Clipper Ship | 5:33 |
9 | Fast Gun | 3:36 |
10 | Preludin & Fellacio in E minor | 7:29 |
11 | Brand new Day (Demo Recordings) | 3:34 |
12 | Natches Trace (Demo Recordings) | 4:07 |
13 | Fast Gun (Demo Recordings) | 3:42 |
14 | I wish it would rain (Demo Recordings) | 5:05 |
Besetzung
David Hamilton (Voc, Keys)
Doug Rayburn (Keys)
Siegfried Carver (Violine)
Rick Stockton (Voc, B)
Mike Safron (Voc, Dr)
Steve Scorfina (Voc, Lead Git)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |